Am Mittwoch, den 3. September, haben die Beschäftigte am Berliner Tiktok-Standort bereits zum 3. Mal ganztägig ihre Arbeit niedergelegt. Anlass war die fortgesetzte Weigerung des Unternehmens, Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag mit ver.di aufzunehmen. Besonders betroffen sind Content Moderator*innen, deren Arbeitsplätze durch Kündigungen bedroht sind.
Forderungen der Belegschaft
Unter dem Motto “We trained your machines – pay us what we deserve!” forderten die Beschäftigten:
- Abfindungen in Höhe von 3 Jahresgehältern
- Eine Verlängerung der Kündigungsfrist um 12 Monate für alle betroffenen Beschäftigten
Wachsende Solidarität – zunehmender Druck
Immer mehr Kolleg*innen aus anderen Abteilungen schließen sich an – trotz eines zunehmend einschüchternden Auftretens des Arbeitgebers. Ursprünglich sollten im Zuge einer Umstrukturierung 150 Stellen in der Abteilung Trust and Safety entfallen. Eine Woche zuvor erhielten zusätzlich 9 Beschäftigte aus dem Bereich Live Kündigungen. Obwohl Tiktok dies mit Anpassungen für die Märkte Italien und Frankreich begründet, ist auch eine Kollegin betroffen, die nicht in einem restrukturierten Bereich arbeitet und sich zuvor besonders für die Gekündigten engagiert hatte.
ver.di: Gewerkschaftsfeindliches Verhalten stoppen
“Das Vorgehen von Tiktok ist alles andere als verantwortungsvoll gegenüber seinen Arbeitnehmer*innen – es ist klar gewerkschaftsfeindlich. Anders lässt sich die Ignoranz und Verweigerung gegenüber ver.di nicht erklären”, kritisierte ver.di-Verhandlungsführerin Kathlen Eggerling. ver.di fordert das Unternehmen auf, umgehend in Verhandlungen einzutreten und einen fairen Sozialtarifvertrag zu vereinbaren.