Das ifo-Zentrum für Bildungsökonomik hat vorgeschlagen, Flüchtlinge nur in "teilqualifizierenden Ausbildungen" auszubilden. "Was beim Mindestlohn nicht gelungen ist, versuchen arbeitgebernahe Bildungsforscher nun bei der Ausbildung durchzusetzen: Wichtige soziale Standards sollen geschliffen werden, um Flüchtlinge als billige Arbeitskräfte auszubeuten", kritisiert DGB-Vize Elke Hannack.
"Flüchtlinge dürfen keine Auszubildenden zweiter Klasse werden", stellt die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack klar. DGB/Simone M. Neumann
Zum Vorschlag des ifo-Zentrums für Bildungsökonomik, so genannte teilqualifizierende Ausbildungen für Flüchtlinge zu schaffen, erklärte Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende:
"Was beim Mindestlohn nicht gelungen ist, versuchen arbeitgebernahe Bildungsforscher nun bei der Ausbildung durchzusetzen: Wichtige soziale Standards sollen geschliffen werden, um Flüchtlinge als billige Arbeitskräfte auszubeuten. Flüchtlinge dürfen keine Auszubildenden zweiter Klasse werden. Die Folgen einer solchen Sonderregelung wären fatal: Unterhalb einer vollwertigen Ausbildung gäbe es dann noch einen parallelen Markt mit Häppchen-Ausbildungen, die die Menschen auf schlechte Arbeit in prekären Verhältnissen vorbereiten. Echte Perspektiven entstehen für Flüchtlinge so nicht. Zudem könnten 'normale' Ausbildungsplätze durch die Billig-Variante verdrängt werden."
Die Allianz für Aus- und Weiterbildung - in der Bund, Länder, Gewerkschaften und Arbeitgeber-Verbände zusammenarbeiten - hat hier einen anderen Weg vereinbart. Wir wollen die Deutschkurse für Flüchtlinge ausbauen, junge Flüchtlinge sollen schnelleren Zugang zu ausbildungsbegleitenden Hilfen und auch zur Assistierten Ausbildung bekommen. So können sie eine vollwertige Ausbildung bekommen, die ihnen gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt bietet. Schmalspur-Ausbildungen für Flüchtlinge finden sich in diesem Papier aus gutem Grund nicht."