Deutscher Gewerkschaftsbund

21.09.2020
Corona

"Wir brauchen einen echten Corona-Bildungsgipfel"

Heute findet ein Schulgipfel im Kanzleramt statt. DGB-Vize Elke Hannack plädiert dafür, noch in diesem Herbst auf Spitzenebene das gesamte Bildungssystem in den Blick zu nehmen: "Wichtig wäre, dass sich die Spitzenpolitik endlich mit der desolaten Lage im gesamten Bildungssystem beschäftigt. Wir brauchen noch in diesem Herbst einen echten Corona-Bildungsgipfel, denn die Corona-Krise trifft Kitas, Schulen, berufliche Bildung, Weiterbildung und Hochschulen gleichermaßen."

Lehrerin erklärt Schülern etwas an einen PC Bildschirm

DGB/Colourbox

Beim Schulgipfel im Kanzleramt über Schulen und digitale Ausstattung zu reden, könne nur ein erster Schritt sein und reiche bei weitem nicht, so Hannack. Bei einem Corona-Bildungsgipfel sei wichtig, "dass auch die Betroffenen – die Beschäftigten im Bildungssystem, Eltern, Schülerinnen und Schüler, Studierende und Auszubildende auf einem solchen Gipfel zu Wort kommen".

"Mangelnde bauliche und technische Ausstattung, fehlende Fachkräfte, verschärfte soziale Auslese – die Corona-Pandemie legt die Schwachstellen im gesamten Bildungssystems schonungslos offen", so Hannack. Diese Alarmsignale dürfe die Politik nicht länger ignorieren:

  • Der DGB geht in der beruflichen Bildung in diesem Jahr von einem zweistelligen Minus bei den Ausbildungsverträgen aus (Handwerk: Stand Ende August -10,1 %, Industrie und Handel: Stand Ende Juli -17 %).
  • Der Sanierungsstau an den Schulen beträgt laut KfW 44,2 Milliarden Euro (Kfw-Kommunalpanel 2020).
  • Die Zahl der jungen Menschen ohne Schulabschluss steigt laut Bildungsbericht immer weiter: 2020 auf 6,8 Prozent (5,7 Prozent in 2013).
  • Inzwischen haben 2,12 Millionen junge Menschen im Alter zwischen 20 bis 34 Jahren keine abgeschlossene Ausbildung. Das sind 14,4 Prozent dieser Altersgruppe. Ungelerntenquote bei Hauptschulabschluss liegt inzwischen bei 33 Prozent (Berufsbildungsbericht 2020).

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