Deutscher Gewerkschaftsbund

26.06.2020

DGB-Vorstand Piel kritisiert "Fleischgipfel" als Show-Veranstaltung

DGB-Vorstand Anja Piel kritisiert den für heute einberufenen "Fleischgipfel" von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner als Show-Veranstaltung. Erst auf Nachhaken und in letzter Minute seien Vertreter der Beschäftigten eingeladen worden. "In jedem Fall setzen wir darauf, dass das Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischwirtschaft endlich kommt", so Piel.

Arbeiter in der Fleischindustrie zerlegen Fleischstücke

DGB/Artem Merzlenko/123RF.com

"Die Zahl der Beschäftigten, die sich in Fleischbetrieben mit Covid 19 angesteckt haben, steigt täglich.  Die Bundeslandwirtschaftsministerin lädt aber zu einem Spitzentreffen ein, zu dem erst auf Nachhaken  in letzter Minute Vertreter der Beschäftigten dazu gebeten werden", so Piel gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Offenbar ist Frau Klöckner nur an einer Show-Veranstaltung interessiert, bei der die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedinugungen der Beschäftigten der Branche eben nicht im Vordergrund steht. Darauf kommt es aber an."

"Ob das Ende der Ausbeutung tatsächlich zu höheren Fleischpreisen führt, oder einfach nur dazu, dass weniger Subunternehmen an der Ausbeutung verdienen, ist noch nicht geklärt", so Piel weiter. "In jedem Fall setzen wir darauf, dass das Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischwirtschaft endlich kommt. Die Eckpunkte des Bundesarbeitsministers müssen schnell und rechtssicher umgesetzt werden. Dafür müssen sich auch Frau Klöckner und der Wirtschaftsflügel der Union einsetzen."

Zur Ankündigung mehrerer Unternehmen der Fleischindustrie, künftig auf Werkverträge verzichten wollen, sagte Piel:

"Das sind Nebelkerzen. Ankündigungen und Versprechen gab es bereits genug. Das haben wir alles schon einmal gehört – passiert ist jedoch nichts. An einer gesetzlichen Regelung gegen Werkverträge in der Fleischindustrie führt nichts vorbei. Nur so bekommen wir die Probleme ansatzweise in den Griff, die durch jahrelangen Missbrauch entstanden sind."


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