Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist trotz Ausbildungspakt noch immer angespannt: 1,5 Millionen junge Menschen haben keine abgeschlossene Ausbildung. Der DGB hat sich für eine Beteiligung am Ausbildungspakt eine Messlatte gesetzt: Alle Jugendlichen sollen die Chance auf eine reguläre Ausbildung erhalten. Drei Fragen an Ingrid Sehrbrock.
DGB/Simone M. Neumann
Ingrid Sehrbrock ist stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes und zuständig für Beamte und Öffentlicher Dienst, Frauen, Gleichstellungs- und Familienpolitik, Jugend und Jugendpolitik sowie
Bildungspolitik und Bildungsarbeit.
Wie ist die Situatuion in Sachen Ausbildungspakt?
Ingrid Sehrbrock: Die Gewerkschaften kritisieren den Ausbildungspakt aus gutem Grund. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist trotz des Paktes noch immer angespannt: 1,5 Millionen junge Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren haben immer noch keine abgeschlossene Ausbildung.
Wie geht es jetzt weiter?
Wir haben uns entschieden, die Einladung der Regierung zur Beteiligung am Pakt im Interesse besserer Chancen für junge Menschen ernsthaft zu prüfen. Der jetzt vorliegende Stand reicht aber nicht aus.
Was will der DGB erreichen?
Für eine mögliche Beteiligung haben wir uns eine Messlatte gesetzt: Wir wollen, dass möglichst alle Jugendlichen die Chance auf eine reguläre Ausbildung erhalten. Sie brauchen eine gute Ausbildung unter guten Bedingungen, die ihnen das nötige Rüstzeug für den Arbeitsmarkt der Zukunft mitgibt. Über eine Teilnahme der Gewerkschaften am Ausbildungspakt werden wir im Lichte der Gesprächsergebnisse der nächsten Tage eine Entscheidung treffen.
Der DGB Bundesvorstand sieht in dem vorliegenden Entwurf einer Vereinbarung für einen "Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs" keine ausreichende Grundlage. Sollen die Gewerkschaften im Ausbildungspakt mitarbeiten, erwartet der DGB zumindest folgende Änderungen:
Der vorliegende Entwurf für einen Ausbildungspakt ist keine ausreichende Grundlage für eine Beteiligung der Gewerkschaften. Damit sich die Lage der jungen Menschen auf dem Ausbildungsstellenmarkt tatsächlich verbessert, hat der DGB fünf Änderungen für den Pakt eingebracht.