Anlässlich des heute vorgestellten Abschlussberichtes der “Initiative für einen handlungsfähigen Staat” ein Statement von Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende:
"Ohne mehr Investitionen für mehr Personal und eine moderne Ausstattung des öffentlichen Dienstes ist ein effektiver Staat nicht zu machen. Seit Jahren wird aber die öffentliche Verwaltung, werden Schulen, Gerichte, Polizei oder Bürgerämter auf Verschleiß gefahren. Allzu oft fehlt eine langfristige Personalstrategie, die auch die demografische Entwicklung berücksichtigt: In Deutschland gehen in den nächsten zehn Jahren knapp 30 Prozent (1,4 Millionen) der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in den Ruhestand. Es ist höchste Zeit hier effektiv gegenzusteuern.
So richtig durchdachte Reformen und die jetzt angekündigten massiven Investitionen in die Infrastruktur sind – allein durch schlanke Planungs- und Genehmigungsverfahren wird man sie nicht schnell umsetzen können. Grundvoraussetzung ist dafür auch ausreichend Personal in den Verwaltungen und Planungsämtern. Gerade dort wurde aber in den letzten Jahren zu viel eingespart."
Gerade im öffentlichen Dienst berichten die Beschäftigten besonders häufig von Personalmangel, das zeigen Zahlen aus unserer Repräsentativumfrage DGB-Index Gute Arbeit. Demnach sind 53 Prozent der Befragten in (sehr) hohem Maße von Personalmangel betroffen. In der Privatwirtschaft sind es 10 Prozentpunkte weniger (43 Prozent). Und Personalmangel ist für viele Kolleg*innen ein Dauerzustand. Zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) arbeiten länger als ein Jahr in unterbesetzten Dienststellen.