Mit Blick auf die Einigung im Koalitionsausschuss in der Rentendebatte sagt Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied:
"Die Koalitionsfraktionen müssen jetzt Geschlossenheit für das Rentenpaket und das Betriebsrentenstärkungsgesetz zeigen und für Sicherheit sorgen. Junge und Alte brauchen eine Rentenreform, die zu mehr Rente für alle führt. Im internationalen Vergleich steht Deutschland mittlerweile schlecht da und darf nicht weiter zurückfallen. Unsere europäischen Nachbarn zeigen es: Bessere Renten sind möglich, die Kosten dafür müssen aber gemeinsam geschultert werden. Unternehmen dürfen sich nicht verweigern, wenn Menschen bereit sind, ihren Teil zu übernehmen. In allen erfolgreichen Ländern tragen Unternehmen mehr als die Hälfte zur Alterssicherung bei.
Was die Einnahmeseite stärkt ist mehr Erwerbstätigkeit durch bessere Ausbildung, längeres Arbeiten durch gesündere Arbeitsbedingungen, weniger unfreiwillige Teilzeit, mehr Tarifbindung. Ziel einer guten Beschäftigungspolitik muss sein, dass mehr Menschen in Arbeit sind und gut bis zur Rente arbeiten können. Wer gesundheitlich dazu in der Lage ist, soll auch über das Rentenalter hinaus arbeiten können, wenn er das will. Ein Zwang zum längeren Arbeiten durch höhere Altersgrenzen, steigende Abschläge oder sinkendes Rentenniveau sind aber der falsche Weg. Ältere Beschäftigte brauchen keinesfalls die Daumenschrauben der Marktradikalen, das geht nur zu Lasten der Schwächsten und Kranken und verschärft die Ungleichheit immer weiter."