Obwohl sich die Gewerkschaft ver.di und die Charité-Tochter CFM am 30. Mai auf einen neuen Verhandlungstermin am 3. Juni geeinigt hatten und ver.di ankündigte, den Streik erneut auszusetzen, verschärft die Geschäftsführung der CFM den Konflikt überraschend weiter. Am Sonntag kündigte sie einseitig die mit ver.di vereinbarte Notdienstregelung – Grundlage für sicheres Streiken im Krankenhaus.
Die Gewerkschaft zeigte sich erstaunt über diesen Schritt. Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer bezeichnete die Kündigung als “ungültig und unnötig” und warf CFM sowie der Charité vor, mit der Aufrechterhaltung des Normalbetriebs während des Streiks die Belastung für Personal und Patienten verantwortungslos in Kauf genommen zu haben.
Statt sich auf eine Lösung des Tarifkonflikts zuzubewegen, setze die Arbeitgeberseite erneut auf Eskalation, so Neunhöffer. ver.di fordert ein konkretes Angebot zum Stufenplan des TVöD-Entgeltsystems sowie klare Eingruppierungsregelungen. Die Gewerkschaft appelliert an die CFM, den Konflikt nicht weiter auf dem Rücken der Beschäftigten auszutragen.