Die Gewerkschaft ver.di und der Verband Deutscher Reeder (VDR) haben sich am Donnerstag, 4. Dezember 2025, auf einen neuen Tarifvertrag für die deutsche Seeschifffahrt geeinigt. Die Einigung erfolgte in der 2. Verhandlungsrunde.
Mehr Geld für deutsche Seeleute ab 2026
Ab dem 1. Januar 2026 steigen die Heuern für die deutschen Seeleute um 3 Prozent. Zum 1. Januar 2027 folgt eine weitere Erhöhung um 2,8 Prozent. Der neue Heuertarifvertrag (HTV-See) gilt für 30 Monate und betrifft mehrere Tausend Beschäftigte in der Branche.
Gewerkschaft sieht Reallohnzuwachs, fordert aber mehr
“Wir konnten damit einen Reallohnzuwachs für die Seeleute erreichen”, erklärte ver.di-Verhandlungsführer André Scheer. Allerdings sei es in dieser Runde nicht gelungen, die Reallohnverluste der vergangenen Jahre vollständig auszugleichen.
Stärkung der Durchsetzungskraft für kommende Verhandlungen
Maren Ulbrich, ver.di-Branchenleiterin Maritime Wirtschaft, betonte: “Wir werden die Zeit bis zur nächsten Tarifrunde nutzen, um unsere Durchsetzungskraft im Bereich der Schifffahrt weiter zu stärken.” Ziel sei es, künftig noch wirkungsvoller Forderungen durchsetzen zu können.
Unterstützung durch die Beschäftigten
Vor den Verhandlungen hatten mehrere Hundert Seeleute aus verschiedenen Reedereien mit ihrer Unterschrift ihre Unterstützung für die Gewerkschaftsforderungen bekundet. Auch Aktionen und Streiks wurden nicht ausgeschlossen. “Wir freuen uns sehr über diese Entschlossenheit der Kolleginnen und Kollegen”, sagte Ulbrich. Für die kommenden Tarifverhandlungen soll die Basis weiter gestärkt werden, um den Forderungen noch mehr Nachdruck zu verleihen.