Hotels und Gaststätten Brandenburg: Arbeitgeberverband lehnt Tarifverhandlungen ab

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Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft NGG und dem Arbeitgeberverband DEHOGA in Brandenburg sind gescheitert. Die Gewerkschaft hatte gefordert, das Lohnniveau für Köche und Kellner in Brandenburg an das ihrer Berliner Kolleginnen und Kollegen anzugleichen. Doch die Arbeitgeberseite verweigert jegliche Gespräche, was für scharfe Kritik sorgt.

Bis zu 6.500 Euro weniger Lohn im Jahr

Brandenburger Fachkräfte im Gastgewerbe verdienen monatlich rund 315 Euro weniger als ihre Berliner Kolleginnen und Kollegen. Zusätzlich erhalten Berliner Tarifbeschäftigte fast ein ganzes Monatsgehalt als Weihnachtsgeld – ein Bonus, der Brandenburgern bislang komplett fehlt. Laut Berechnungen der NGG summiert sich die Differenz auf bis zu 6.500 Euro jährlich. “Verglichen mit Berliner Löhnen arbeiten Beschäftigte in Brandenburg über zwei Monate umsonst”, erklärt Sebastian Riesner, Geschäftsführer der NGG Region Berlin-Brandenburg.

Kritik an der Blockadehaltung der Arbeitgeber

“Dass wir gleichen Lohn für gleiche Arbeit fordern, nennt der Arbeitgeberverband DEHOGA unverhältnismäßig und wirklichkeitsfremd – das ist wie ein Schlag ins Gesicht für die hart arbeitenden Menschen in Brandenburg”, so Riesner weiter. Die Gewerkschaft wirft den Arbeitgebern vor, die Leistung der Brandenburger Beschäftigten massiv abzuwerten und auf eine faire Vergütung zu verzichten, die Berlinern längst zusteht.

Steuererleichterungen könnten Spielräume schaffen

Die Gewerkschaft weist darauf hin, dass die für 2026 geplante Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie von 19 Prozent auf 7 Prozent zusätzliche finanzielle Möglichkeiten schaffen könnte. “Wir erwarten, dass solche Spielräume auch an die Beschäftigten weitergegeben werden”, fordert Riesner.

Folgen für Förderprogramme und Imagekampagnen

Die Blockadehaltung der Arbeitgeber gefährdet laut NGG zudem geplante Förderprogramme und Imagekampagnen, wie das Projekt “GastroZukunft Brandenburg”. “Für uns als Gewerkschaft sind gute Löhne eine Grundbedingung, um solche Gespräche mit der Landesregierung fortzuführen”, warnt Riesner.

Die Gewerkschaft NGG appelliert an die Arbeitgeber, ihre Haltung zu überdenken und endlich faire Löhne für die Beschäftigten im Brandenburger Gastgewerbe zu ermöglichen.

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