Streiks bei Coca-Cola: Produktion in Halle und Weimar gestoppt

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Starke Beteiligung gegen Null-Angebot

Am 27. Oktober 2025 haben die Beschäftigten der Coca-Cola-Standorte in Halle und Weimar mit einem Warnstreik die Produktion und Abfüllung komplett lahmgelegt. Alle Schichten beteiligten sich, wodurch die Standorte für mehrere Stunden stillstanden.

Die Gewerkschaft NGG kritisiert das Angebot des Unternehmens scharf. Coca-Cola lehnt für das Jahr 2025 eine Lohnerhöhung ab und bietet für 2026 lediglich eine Erhöhung von 1,5 Prozent an. Die NGG fordert hingegen eine Vorwegerhöhung der Entgelte um 150 Euro und anschließend weitere 5 Prozent mehr Lohn. Für Auszubildende sollen die Gehälter um 120 Euro steigen. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben.

Warnstreikwelle in Ostdeutschland

Bereits vergangene Woche kam es zu Streiks am Produktionsstandort Genshagen in Brandenburg. Nun folgten Aktionen in Halle und Weimar. In Halle, wo 300 Menschen beschäftigt sind, wurde von 5 bis 9 Uhr gestreikt. In Weimar legten 30 Beschäftigte die Arbeit von 4 bis 12 Uhr nieder.

“Das Null-Angebot des Unternehmens stößt auf Null-Akzeptanz bei der Belegschaft”, erklärt Uwe Ledwig, Vorsitzender der NGG Ost. Er betont, dass die Streikbereitschaft ein klares Signal an Coca-Cola sei, endlich einzulenken. Weitere Streiks sind bereits in Planung, sollte das Unternehmen nicht auf die Forderungen der Gewerkschaft eingehen.

Hintergrund: Weniger Personal, mehr Arbeit

Die Gewerkschaft kritisiert Coca-Cola nicht nur wegen der aktuellen Tarifverhandlungen, sondern auch wegen der Entwicklung der letzten Jahre. Trotz eines bundesweiten Stellenabbaus ist die Produktion des Unternehmens gestiegen. “Immer weniger Menschen leisten immer mehr – und das bei stagnierenden Löhnen und steigenden Lebenshaltungskosten. Das muss ein Ende haben”, fordert die NGG.

Die 2. Verhandlungsrunde ist für den 10. November in Hamburg angesetzt. Die Gewerkschaft hofft auf eine Einigung, doch die Streikbereitschaft bleibt bestehen.

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