Die Tarifauseinandersetzung in der privaten Versicherungswirtschaft erreicht eine neue Eskalationsstufe: Nach 3 gescheiterten Verhandlungsrunden ruft die Gewerkschaft ver.di die rund 180.000 Innendienst-Beschäftigten für den 26. Juni 2025 zu einem bundesweiten Streiktag auf. In Städten wie Berlin, Köln, Frankfurt, München und Hamburg sind zentrale Protestveranstaltungen geplant.
“Wir erhöhen jetzt den Druck, weil die Arbeitgeber sich weigern, die Reallohnverluste der letzten Jahre auszugleichen”, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Martina Grundler. Während die Branche weiterhin hohe Gewinne einfahre, sollen die Beschäftigten weiter zurückstecken – das sei nicht hinnehmbar.
Das bislang vorgelegte Angebot der Arbeitgeber würde laut ver.di bedeuten, dass selbst 2027 die Realeinkommen noch immer 4 Prozent unter dem Niveau von 2020 liegen. Die Gewerkschaft fordert daher eine Gehalts- und Zulagenerhöhung von 12 Prozent bei nur 12 Monaten Laufzeit, 250 Euro mehr für Auszubildende und eine verbindliche Übernahme-Regelung.
Zusätzlich strebt ver.di einen neuen Tarifvertrag “Transformation” an, der die Rechte der Beschäftigten im Zuge von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz absichern soll.