Schlichtung ohne Einigung – neuer Vorschlag liegt vor
Im Tarifkonflikt bei der Oettinger-Brauerei hat die Gewerkschaft NGG einem möglichen Schlichtungsergebnis zugestimmt. Nach 14 Stunden intensiver Verhandlungen am Dienstag, 21.Oktober 2025, konnte zunächst keine Einigung erzielt werden. Am Freitagvormittag legte der von der Unternehmensseite vorgeschlagene Schlichter, Dr. Benedikt Hövelmann, Eckpunkte für eine Lösung vor.
Der Vorschlag sieht unter anderem vor, die gekündigten Manteltarifverträge für die Betriebsstätten in Mönchengladbach, Oettingen und Walldorf mit redaktionellen Änderungen wieder einzusetzen. Eine geplante Verlängerung der Wochenarbeitszeit wäre damit vom Tisch. Zudem sollen die Entgelte rückwirkend zum 1. Juni 2025 um 2 Prozent und zum 1. Januar 2026 um weitere 0,8 Prozent steigen. Die Laufzeit des Tarifvertrags würde bis zum 31. Oktober 2026 festgelegt.
NGG fordert Zustimmung der Arbeitgeberseite
Die Gremien der NGG haben dem Vorschlag einstimmig zugestimmt, während die Entscheidung der Arbeitgeberseite noch aussteht. Sollte das Unternehmen den Vorschlag ablehnen, droht eine erneute Eskalation des Konflikts.
“Die vorgeschlagene Entgelterhöhung liegt unter den branchenüblichen Abschlüssen. Aber die Wiedereinsetzung der Manteltarifverträge schafft Sicherheit für die Beschäftigten. Wir sind bereit, diesen Kompromiss zu tragen”, erklärte Tim Lubecki, Verhandlungsführer der NGG. Er appellierte an die Eigentümerin Pia Kollmar, die Geschäftsleitung zur Zustimmung zu bewegen.
Unzufriedenheit über fehlende Verhandlungen in Braunschweig und bei TSL
Kritik äußerte die NGG an der Geschäftsführung, die sich konsequent geweigert hat, die gekündigten Tarifverträge für die Betriebsstätte Braunschweig und die Logistiktochter TSL zu verhandeln.
Am Nachmittag versammeln sich die Beschäftigten im Stammwerk Oettingen zu einer Betriebsversammlung. Die NGG erwartet eine klare Unterstützung des Vorschlags durch die Belegschaft. Sollte die Arbeitgeberseite nicht zustimmen, bleibt eine Eskalation des Konflikts möglich.