Tarifrunde der Länder: ver.di fordert deutliche Gehaltserhöhungen
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) geht mit klaren Forderungen in die Tarif- und Besoldungsrunde für den öffentlichen Dienst der Länder. Im Fokus stehen höhere Gehälter, bessere Arbeitsbedingungen und die Angleichung der Arbeitsbedingungen zwischen Ost und West.
7 Prozent mehr Gehalt – mindestens 300 Euro monatlich
ver.di fordert eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent, mindestens jedoch 300 Euro monatlich, um insbesondere die unteren Lohngruppen zu stärken. Nachwuchskräfte sollen zusätzlich 200 Euro pro Monat erhalten. Darüber hinaus sollen die Zeitzuschläge um 20 Prozentpunkte steigen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 12 Monate betragen.
Angemessene Anerkennung und bessere Bedingungen
Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke betont die Notwendigkeit, den öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten, um hoch qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und bestehende Mitarbeiter zu halten. “Die Beschäftigten erwarten Anerkennung und Respekt für ihr Engagement. Der öffentliche Dienst muss attraktiv bleiben, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.”
Höhere Steuereinnahmen schaffen finanziellen Spielraum
Werneke verweist auf die gestiegenen Steuereinnahmen der Länder, die ausreichend finanzielle Mittel für die geforderten Gehaltserhöhungen bieten. Gleichzeitig sei eine Erhöhung oberhalb der Inflation notwendig, um den Anschluss an den Tarifabschluss des Bundes und der Kommunen aus dem Frühjahr 2025 zu halten.
Angleichung von Ost und West
Besonders wichtig ist ver.di die Angleichung der Arbeitsbedingungen in Ost und West. Noch immer gibt es Unterschiede beim Kündigungsschutz und den Arbeitszeiten, vor allem in den Uni-Kliniken der ostdeutschen Bundesländer. “35 Jahre nach der Wiedervereinigung ist es überfällig, gleiche Bedingungen zu schaffen”, so Werneke.
Verhandlungen starten im Dezember
Die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) beginnen am 3. Dezember 2025 in Berlin. ver.di führt die Länder-Tarifrunde als Verhandlungsführerin auch für die DGB-Gewerkschaften GdP, GEW und IG BAU. Die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) für rund 1,2 Millionen Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder (außer Hessen) beginnen am 3. Dezember 2025 in Berlin. ver.di fordert zudem die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die rund 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie auf die Versorgungsempfänger.