Für Donnerstag, den 18. Dezember 2025, ruft die Gewerkschaft ver.di in Berlin zu einem Streik im Rahmen der Tarifrunde für den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes der Länder (TV-L) auf. Die Kundgebung findet ab 8:30 Uhr vor dem Abgeordnetenhaus Berlin in der Niederkirchnerstraße 5 statt. Zu Beginn wird der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke eine Rede halten.
Forderungen der Gewerkschaft
ver.di verlangt für die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Gehaltserhöhung von 7 Prozent im Monat, jedoch mindestens 300 Euro für die unteren Lohngruppen. Zusätzlich sollen studentische Beschäftigte ein tariflich garantiertes Mindeststundenentgelt erhalten. Die Gewerkschaft fordert außerdem die Erhöhung aller Zeitzuschläge um 20 Prozentpunkte. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll 12 Monate betragen.
Die Forderungen basieren auf einer breiten Befragung der Beschäftigten und wurden von der ver.di-Tarifkommission beschlossen.
Arbeitgeber lehnen Forderungen ab
Die Arbeitgeber haben die Forderungen als “astronomisch” bezeichnet und bisher kein Angebot vorgelegt. Bei der ersten Verhandlungsrunde am 3. Dezember 2025 gab es keine Annäherung.
“Die Preiserhöhungen der letzten Jahre sind nicht verschwunden. Die Beschäftigten haben einen berechtigten Nachholbedarf”, erklärt Andrea Kühnemann, Landesbezirksleiterin von ver.di.
Kundgebung vor dem Abgeordnetenhaus
Die Kundgebung am 18. Dezember wird von ver.di gemeinsam mit den Gewerkschaften GEW, GdP und IG BAU organisiert. Sie findet parallel zur Haushaltsdebatte des Landes Berlin statt. In diesem Haushalt sind weiterhin massive Kürzungen in der sozialen Infrastruktur vorgesehen.
“Wir akzeptieren nicht, dass gute Löhne gegen eine gute Daseinsvorsorge ausgespielt werden. Das Problem sind nicht die Ausgaben, sondern die Einnahmen”, betont Kühnemann.
Hintergrund
In Berlin arbeiten rund 187.000 Menschen im öffentlichen Dienst, darunter etwa 63.000 Beamt*innen. Sie sind in den Landesverwaltungen, Bezirken, Hochschulen, Kita-Eigenbetrieben und Berliner Bühnen tätig.