IG Metall fordert Sicherheit und stabile Entgeltentwicklung
Die Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Beschäftigten in der saarländischen Stahlindustrie stehen bevor. Die Tarifkommission der IG Metall Saar hat beschlossen, ohne prozentuale Forderung in die Verhandlungen zu gehen. Stattdessen setzt sie sich für ein Paket ein, das sichere Beschäftigung und eine stabile Entgeltentwicklung garantiert.
“Die Zollpolitik der USA und der Billigstahl aus China sind große Herausforderungen, die im Kontext der Transformation bewältigt werden müssen. Eine Nullrunde werden die Beschäftigten aber nicht akzeptieren”, erklärte Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall Mitte und Verhandlungsführer.
Start der Tarifverhandlungen am 2. Dezember
Die erste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern der Stahlbranche findet am 2. Dezember statt. Die aktuellen Tarifverträge laufen am 31. Dezember 2025 aus, die Friedenspflicht endet am 30. Dezember 2025 um Mitternacht. Neben dem Saarland umfasst das Tarifgebiet auch die Badischen Stahlwerke Kehl.
Nordwest- und Ostdeutsche Stahlindustrie: Verhandlungserfolg erzielt
Während die saarländische Tarifrunde noch bevorsteht, hatte die IG Metall in der nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie bereits ein Ergebnis erzielt. Die Beschäftigten erhalten ab Januar 2026 1,75 Prozent mehr Geld, Auszubildende bekommen monatlich 75 Euro zusätzlich. Die Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung und Altersteilzeit wurden ebenfalls verlängert.
Schwierige wirtschaftliche Lage in der Stahlindustrie
Die deutsche Stahlindustrie befindet sich in einer angespannten wirtschaftlichen Situation. Produktion und Beschäftigung sind rückläufig, und in vielen Betrieben wurden Arbeitszeiten zur Sicherung der Beschäftigung reduziert.
Auch die saarländische Stahlindustrie ist betroffen. Bei Saarstahl wurde ein Transfertarifvertrag für die 5.500 Beschäftigten abgeschlossen. Die Arbeitszeit wurde für 2025 kollektiv auf 32 Stunden reduziert, bei entsprechend weniger Bezahlung. Ab 2026 steigt sie schrittweise wieder an. Als Ausgleich erhalten IG Metall-Mitglieder 2027 3 zusätzliche Urlaubstage – ein Ergebnis, dem 81,7 Prozent der Mitglieder zugestimmt haben.
Blick in die Zukunft
Die IG Metall betont, dass trotz der schwierigen Rahmenbedingungen die Sicherheit der Arbeitsplätze und eine faire Entlohnung für die Beschäftigten oberste Priorität haben. Die kommenden Tarifverhandlungen werden zeigen, wie sich diese Ziele umsetzen lassen.