Tarifrunde Textile Dienste 2025: Beschäftigte sollen über nächsten Schritt entscheiden

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Am 17. Juni 2025 endete die 3. Verhandlungsrunde für die Beschäftigten in der Branche der Textilen Dienste ohne Einigung. Die Arbeitgeberseite legte zwar ein überarbeitetes Angebot vor, doch aus Sicht der IG Metall und der Bundestarifkommission reicht dieses nicht aus, um die Einkommen existenzsichernd zu gestalten – insbesondere für Beschäftigte in den unteren Lohngruppen.

Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 180 Euro, sowie eine verbesserte Regelung zur Altersteilzeit. Das Arbeitgeberangebot umfasst lediglich eine Einmalzahlung von 140 Euro im Dezember 2025, eine Entgelterhöhung von 1,9 Prozent (mindestens 50 Euro) ab Januar 2026 und eine weitere Erhöhung um 2,2 Prozent ab Januar 2027 – jedoch ohne Mindestbetrag im 2. Schritt. Die vorgeschlagene Laufzeit beträgt 27 Monate. Immerhin: Arbeitszeiterhöhungen und Kürzungen bei Sonderzahlungen wurden zurückgezogen.

“Das Angebot ist ein Schritt – aber kein tragfähiger Kompromiss”, sagt IG Metall-Verhandlungsführerin Miriam Bürger. Warnstreiks hätten bereits Wirkung gezeigt, doch es brauche mehr Druck. Deshalb startet nun eine Umfrage in den Betrieben: Die Tarifbotschafterinnen und -botschafter befragen alle Beschäftigten zur Bereitschaft für verschärfte Warnstreiks.

Klare Botschaft aus den Betrieben

Rund 3.800 Beschäftigte beteiligten sich bisher an Aktionen und Warnstreiks – trotz Berichten über Einschüchterungsversuche durch Arbeitgeber. Mit Autokorsos und lautstarken Protesten vor dem Verhandlungsort in Dietzenbach zeigten sie am dritten Verhandlungstag: Sie stehen hinter ihren Forderungen.

Cornelia Heuser, Betriebsrätin bei Alsco Köln, fand klare Worte: “Wir wollen leben – nicht überleben. Die Kolleginnen und Kollegen laufen bei den Preisen barfuß über Glas.” Viele Beschäftigte kämpfen mit prekären Einkommen: “Wir arbeiten von Montag bis Montag, zusätzlich am Wochenende – sonst reicht der Lohn nicht”, berichtet ein Kollege aus der Großwäscherei.

Harte Arbeit braucht faire Bedingungen

Ob schwere körperliche Arbeit in der Wäschebearbeitung oder die tägliche Auslieferung – viele Beschäftigte leisten körperlich anstrengende Arbeit. Deshalb ist neben einem gerechten Lohn auch die Forderung nach einer guten Regelung zur Altersteilzeit ein zentrales Thema.

Wie geht es weiter?
Der nächste Verhandlungstermin ist noch offen. Jetzt liegt die Entscheidung bei den Beschäftigten: Wird das Angebot akzeptiert – oder erhöhen weitere Warnstreiks den Druck? Wer in seinem Betrieb noch keine Tarifbotschafterin oder keinen Tarifbotschafter hat, kann sich jetzt registrieren und aktiv mitgestalten.

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