Tarifrunde Tourismus: 4. Verhandlungsrunde erneut ohne Durchbruch – Gespräche gehen weiter

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Am Abend des 18. Juni 2025 endete auch die 4. Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft ver.di und der Tarifgemeinschaft des Deutschen Reiseverbands (DRV-T) ohne Ergebnis. Die Gespräche, die in Frankfurt am Main stattfanden, bleiben trotz eines leicht veränderten Angebots der Arbeitgeberseite weiterhin festgefahren.

Reallohnverluste nicht aufgeholt

“Das neue Angebot bleibt deutlich hinter dem zurück, was zur Kompensation eines Reallohnverlustes von 17 Prozent notwendig wäre”, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle. Die Branche leidet 6 sechs Jahren unter einem fehlenden Flächentarifvertrag – seit 2018 gab es keine Einigung, und die Pandemie unterbrach die Verhandlungen zusätzlich.

Das Arbeitgeberangebot im Überblick:

  • 2,5 Prozent Entgelterhöhung auf die derzeit bei DERTOUR gezahlten Gehälter
  • Mindesterhöhung um 100 Euro brutto
  • Ab 1. Juli 2026:
    • plus 2 Prozent im Veranstalterbereich
    • plus 1 Prozent im Reisebürobereich
    • Einführung einer Erfolgszulage von 3 Prozent für Beschäftigte im Verkauf

Für ver.di bleibt das unzureichend. “Ein Tarifvertrag, der den bisherigen Reallohnverlust fortschreibt oder gar verschärft, ist für uns nicht akzeptabel”, betont Austermühle.

ver.di-Forderung: 19,5 Prozent mehr – mindestens 550 Euro

Angesichts der langjährigen Lohnentwicklung fordert ver.di eine nachholende Erhöhung aller Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 19,5 Prozent, mindestens jedoch 550 Euro brutto monatlich. Damit soll nicht nur der Rückstand aufgeholt, sondern auch eine Perspektive für die Zukunft geschaffen werden.

Nächster Verhandlungstermin steht

Die Verhandlungen werden am 25. Juni 2025 in Berlin fortgesetzt. Ob dort eine Annäherung möglich sein wird, hängt entscheidend davon ab, ob die Arbeitgeberseite bereit ist, ein spürbar verbessertes Angebot vorzulegen.

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