Die Gewerkschaft ver.di hat ihre Tarifforderungen für die im Jahr 2026 beginnenden Tarifverhandlungen im öffentlichen-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) bekannt gegeben. Die Forderungen betreffen mehr als 40.000 Festangestellte und arbeitnehmerähnliche Freie in ARD, ZDF und Deutschlandradio.
Forderungen der Tarifkommission
Die ver.di-Tarifkommissionen haben sich auf folgende zentrale Punkte geeinigt:
- Gehalts- und Honorarsteigerungen: 7 Prozent, mindestens jedoch 300 Euro monatlich.
- Nachwuchskräfte: Für Lernende wie Auszubildende, Dual Studierende und Volontärinnen und Volontäre sollen die Vergütungen um 200 Euro monatlich steigen.
- Soziale Komponenten: Offenheit für Verbesserungen bei der Alterssicherung für Freie, Freistellungen für Sorgearbeit und ähnliche soziale Maßnahmen, die auf das Volumen der Tariferhöhung angerechnet werden können.
Hintergrund und Begründung
Die Forderungen orientieren sich an den Tarifforderungen des Öffentlichen Dienstes der Länder und berücksichtigen die verfassungsrechtlichen Grundlagen der Rundfunkfinanzierung. Christoph Schmitz-Dethlefsen, ver.di-Bundesvorstand für Medien, erklärt:
“Die anhaltenden Steigerungen der Lebenshaltungskosten wurden durch vorherige Tarifabschlüsse nicht ausreichend abgedeckt. Zudem sollen Berufseinsteiger und Nachwuchskräfte eine attraktive Vergütung erhalten, die den anspruchsvollen Aufgabenprofilen im Rundfunk gerecht wird.”
Zeitplan der Verhandlungen
Die Tarifverhandlungen starten ab Februar 2026 bei den größten ARD-Sendern (NDR, WDR, SWR, BR) sowie bereits im Januar beim MDR. ZDF und Deutschlandradio führen eigene Verhandlungen, da die Tarifverträge unterschiedliche Laufzeiten haben.
Erwartung an die ARD
ver.di fordert einen schnellen Einstieg in die Verhandlungen und lässt sich nicht durch das ausstehende Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Rundfunkfinanzierung bremsen. Schmitz-Dethlefsen betont:
“Wir erwarten von der ARD, dass sie ihrer Verantwortung nachkommt und faire Bedingungen für die Beschäftigten schafft.”
Mit diesen Forderungen setzt ver.di ein klares Zeichen für eine gerechte Vergütung und soziale Verbesserungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.