Respekt, Teilhabe, Gerechtigkeit
Forderungen der DGB-Senior*innen zur Bundestagswahl 2025
Positionspapier20. Januar 2025
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Ältere Menschen sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Wir mischen uns ein für ein gutes Leben im Alter.
22 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung – oder in Zahlen 18,7 Millionen – sind Senior*innen. Viele bleiben über das Arbeitsleben hinaus Mitglied einer DGB-Gewerkschaft. Für sie und mit ihnen mischen wir uns ein. So ist unser Ziel, die aktive Beteiligung älterer Menschen in politischen, sozialen und kulturellen Prozessen zu fördern und zu unterstützen.
Das Bild von älteren Menschen in unserer Gesellschaft ist oftmals geprägt von Bildern von gebrechlichen, einsamen, unflexiblen und rückwärtsgewandten Menschen, die als Bürde gesehen werden. Gleichzeitig wird von ihnen erwartet, dass sie sich aus der Gesellschaft zurückziehen und nicht zur Last fallen sollen. Dieses Bild haben auch viele Ältere über sich selbst. Wieso soll jemand mit 80 nicht mehr Radfahren oder Sport treiben? Wieso darf jemand im höheren Alter nicht mehr aktiv in der Politik oder Kultur sein?
Wir wenden uns gegen Vorstellungen, die älteren Menschen Rollen zuschreiben. Diese Form der Diskriminierung aufgrund des Alters wird als Ageismus bezeichnet. Wir lehnen jegliche Formen der Diskriminierung aufgrund des Alters ab (aber auch aus anderen Gründen).
Ältere Menschen sind häufig bei Finanz- und Versicherungsdienstleistungen oder bei der Kreditvergabe im Alter für die Modernisierung oder den Umbau von selbstgenutztem Wohnraum von Diskriminierung betroffen. Bei Finanzdienstleistungen sind elektronische Algorithmen so programmiert, dass das Kriterium “Alter” als Ausschlussgrund wirkt und ältere Menschen von bestimmten Dienstleistungen ausgeschlossen werden.
Um dieser Diskriminierung im Alter entgegenzuwirken, fordern wir eine Änderung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) in Form einer Ergänzung um Maßnahmen (Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten) gegen die Diskriminierung älterer Menschen bei privatrechtlichen Geschäften, Ehrenämtern und politischen Funktionen. Ebenso setzen wir uns ein, dass Artikel 3 Absatz 3 Grundgesetz (Gleichbehandlung) um ein Verbot der Diskriminierung wegen sexueller Identität und aufgrund des Lebensalters ergänzt wird.
Auf europäischer Ebene ist eine Richtlinie zur Diskriminierung aufgrund des Alters mehr als überfällig. Und die Vereinten Nationen müssen endlich auf Weltebene weiterkommen mit einer Altersrechtskonvention.
Immer mehr ältere Menschen in Deutschland nutzen das Internet. Eine aktuelle SIM-Studie (Senior*innen, Informationen, Medien) aus dem Jahr 2024 zeigt, dass inzwischen 87 Prozent der über 60-Jährigen online sind. Das sind 6 Prozent mehr als 2021. Besonders stark ist der Anstieg bei den über 80-Jährigen: Hier stieg die Internetnutzung um 11 Prozent auf 62 Prozent.
Auch die Ausstattung mit digitalen Geräten hat sich verbessert: 83 Prozent der über 60-Jährigen besitzen ein Smartphone – 11 Prozent mehr als 2021. Bei den über 80-Jährigen ist der Anstieg sogar 18 Prozent.
Das Internet wird immer wichtiger als Informationsquelle. Beim Thema Nachrichten bleibt das Fernsehen mit 56 Prozent die meistgenutzte Quelle, dicht gefolgt vom Internet mit 19 Prozent. Bei Gesundheitsthemen ist das Internet mit 33 Prozent bereits die wichtigste Quelle.
Diese Entwicklungen zeigen, Medienkompetenz ist auch für ältere Menschen eine wichtige Fähigkeit, um selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Zwar nutzen immer mehr ältere Menschen das Internet, gleichzeitig besteht noch immer ein großer Bedarf an Unterstützungsangeboten.
Hier setzt der DigitalPakt Alter an. Bundesweit werden Schulungs- und Beratungsangebote ausgebaut, um Senior*innen den Einstieg in die digitale Welt zu erleichtern.
Zum Auffinden von Schulungsangebote vor Ort speziell für Senior*innen wurde die Landkarte des DigitalPakt Alter geschaffen. Der DigitalPakt Alter ist eine Initiative zur Stärkung der digitalen Teil-habe älterer Menschen. Über 40 Organisationen, darunter der DGB, sind Partner dieser Initiative. Sie fordern u.a. folgende Maßnahmen:
Der DGB setzt sich für die Belange von Senior*innen ein – von der Gesundheitsversorgung über die Mobilität bis zum altersgerechten Wohnen. Mehr als Rente!
Senior*innen haben das Recht auf eine gute soziale Absicherung. Unser Ziel: Wir wollen ihre Lebensqualität im Alter sichern und verbessern. Ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit.
Für ein solches Leben braucht es Veränderungen.
Die Lebenssituation älterer Menschen verbessern – das heißt für uns als DGB:
Die Interessen der verschiedenen Generationen stehen dabei nicht im Gegensatz zueinander. Der DGB und die Gewerkschaften organisieren in hohem Ausmaß aktive Arbeitnehmer*innen sowie Senior*innen miteinander. Es gibt viele gemeinsame Interessen.
Dabei gilt: Je stärker die Gewerkschaften sind, umso eher können wir Erfolge für alle erreichen und soziale Errungenschaften verteidigen. Das geht nur mit vielen Mitgliedern – ob Arbeitnehmer*innen, Rentner*innen oder Pensionär*innen, Versorgungsempfänger*innen, Auszubildende und Studierende.
Die Lebenssituation älterer Menschen verbessern (Antrag B027)
Die DGB-Senior*innen begrüßen die Empfehlungen der Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für eine zukünftige UN-Altersrechtskonvention. Die „14. Offene Arbeitsgruppe zu Fragen des Alterns“ wird ihre Empfehlungen vom Mai 2024 dem Präsidenten der UN-Generalversammlung vorlegen.
Es ist auch für die Bundesregierung an der Zeit, nächste Schritte zu gehen. Ältere Menschen dürfen nicht mehr nur als Empfänger*innen von Sozialleistungen betrachtet werden. Vielmehr sind sie Menschen mit Rechten und Pflichten und müssen so auch wahrgenommen werden.
DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel fordert: “Jetzt ist die Bundesregierung gefragt, hier eine führende Rolle einzunehmen – mit echter und wirksamer Beteiligung der Zivilgesellschaft.”
Die Europäische Kommission greift mit der Strategie für Pflege und Betreuung zwei gesellschaftlich und volkswirtschaftlich hoch relevante Themenfelder auf und stellt strategische Überlegungen an, wie durch längerfristige Maßnahmen ein besseres Gleichgewicht zwischen einerseits Erwerbsarbeit und andererseits Betreuungspflichten sowie Pflege für Frauen und Männer erreicht werden kann
Rund 3 Millionen pflegebedürftige Menschen in Deutschland werden zu Hause gepflegt, viele von ihnen von den bis zu 600.000 Betreuer*innen aus Osteuropa. Das Versprechen der Agenturen einer Rund-um-die-Uhr Betreuung hat für die Betreuer*innen exzessive Arbeitszeiten zur Folge, die in aller Regel nicht vollständig bezahlt werden. Die gängigen Beschäftigungsmodelle missachten systematisch das Arbeitsgesetz. Diese prekären Arbeitsbedingungen, gepaart mit der meist vollständigen Isolation der Betreuer*innen, führen nicht selten zu einer psychischen und physischen Überbelastung.
Forderungen der DGB-Senior*innen zur Bundestagswahl 2025
Positionspapier20. Januar 2025
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Studie / Analyse04. März 2024
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