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Die Themen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz sind nach dem Erfolg der Grünen bei der Europawahl ganz oben auf der Agenda. Die Weichen für die Zukunft müssen jetzt gestellt werden. Der DGB setzt sich für einen gerechten Wandel ein.
DGB/Nikolay Litov/123rf.com
Nachhaltigkeit – ein Thema für Gewerkschaften
Was nützen Arbeitsplätze, wenn Natur und Klima zerstört sind? Dass Soziales und Umwelt zusammen gedacht werden müssen, haben Gewerkschaften schon lange erkannt. Seit den 1970er Jahren haben sie das Thema Umwelt- und Klimaschutz immer wieder auf die Agenda gesetzt (s. Grafik auf Seite 2). Dabei haben sie stets deutlich gemacht, dass Klimaschutz und Gute Arbeit kein Widerspruch sind.
Was bedeutet Nachhaltigkeit?
2015 haben die Staaten in der UNO-Generalversammlung die „Agenda 2030“ für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Darin haben sie 17 Ziele festgelegt, die viele Bereiche berühren, mit denen Gewerkschaften täglich zu tun haben: Gute Arbeit (Ziel 8), hochwertige Bildung (4), Armutsbekämpfung (1), Geschlechtergerechtigkeit (5), bezahlbare und saubere Energie (7) und Maßnahmen zum Klimaschutz (13).
Das Thema ist dem Deutschen Gewerkschaftsbund quasi in die Wiege gelegt: Denn im DGB haben sich Gewerkschaften zusammengeschlossen, die verschiedene Sektoren und Branchen vertreten. Das zeigt: Ob Bildung, Arbeitsbedingungen und -zeiten, Verkehrs- und Energiewende, Wohnen oder Rente – die Gewerkschaften haben in vielen Bereichen die verschiedenen Standpunkte und Interessen im Blick und suchen den Ausgleich. Auch wenn sie die Digitalisierung und die Arbeitswelt 4.0 gestalten, geht es darum, dass auch zukünftige Generationen gut leben und gut arbeiten können.
Zum Nachhaltigkeitsziel „Gute Arbeit“ der Vereinten Nationen (s. Kasten rechts) trägt auch die Mitbestimmung der Beschäftigten bei. Einfach nur „bio“ an seinen Laden oder auf seine Produkte zu schreiben – ohne dass die Beschäftigten im Betriebsrat mitreden und mitentscheiden können – ist nicht nachhaltig.
Just Transition: Ein gerechter Übergang
Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften unterstützen das Klima-Abkommen von Paris und die europäischen Klimaziele. Um den Klimawandel aufzuhalten, muss schrittweise auf fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas verzichtet werden, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Klimaschutz – ein globales Thema
Die Weltgemeinschaft hat sich im Pariser Klima-Abkommen 2015 dazu verpflichtet, den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Die EU hat sich das Ziel gesetzt, ihre Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent und bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 Prozent zu verringern.
Umwelt und Soziales zusammen zu denken, heißt auch: Der Strukturwandel hin zu einer kohlenstoffarmen Zukunft muss gerecht gestaltet werden. Das gewerkschaftliche Prinzip heißt hier „just transition“, das heißt ein „gerechter Übergang“. Damit dies gelingt, muss die Politik dafür sorgen, die Beschäftigten in diesem Prozess weiterhin gute Arbeitsbedingungen und Mitspracherechte haben. Die Menschen brauchen langfristige Perspektiven und Sicherheiten – mit einer aktiven Strukturpolitik, die regionale und dezentrale Potenziale erkennt, kann dies gelingen. Die Beschäftigten müssen sich verstärkt fort- und weiterbilden können, denn nur gut Ausgebildete können diesen Wandel mitgestalten. Der DGB setzt sich dafür ein, dass die Kosten des Strukturwandels gerecht verteilt werden und insbesondere einkommensschwache Haushalte entlastet werden.
Energieeffizienz zuerst
Nach dem Motto „besser Energie sparen als Jobs“ setzt sich der DGB für eine verbesserte Energie-effizienz ein. Er ist Teil des Bündnisses Effizienz-wende, dessen Kernforderung „Energieeffizienz first“ lautet. Die Mitglieder dieses Bündnisses fordern von der Bundesregierung, dringend zu handeln, um die erneuerbaren Energien auszubauen und gleichzeitig die Energieeffizienz für die Sektoren Energie, Gebäude, Industrie und Verkehr zu erhöhen. Ziel muss es sein, den Energiebedarf deutlich zu senken, um eine natur- und sozialverträgliche Energiewende zu schaffen.
DGB-Zukunftsdialog: Wie es weiter geht
Im Zukunftsdialog des DGB, der 2019 gestartet ist, spielen die Themen Klimaschutz, Energiewende, Ernährung, Verkehr und Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Unter www.reden-wir-ueber.de können Beiträge eingereicht und diskutiert werden.
Gewerkschaften und Umweltschutz in Bildern
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