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Vor 70 Jahren ist der Deutsche Gewerkschaftsbund in München gegründet worden. Mit einem Festakt am 21. Oktober in Berlin feiern Gewerkschaften, Politik, Verbände und Wissenschaft die Gründung.
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„Bürger, nicht Untertan“, das sollten die ArbeitnehmerInnen in der neugründeten Bundesrepublik Deutschland sein. So hatte es der Erste Vorsitzende des DGB Hans Böckler in seiner Begrüßungsrede auf dem Gründungskongress am 12. Oktober 1949 gefordert. Nach den Erfahrungen der Nazi-Diktatur und den jahrzehntelangen Kämpfen mit der alten Obrigkeit in Politik, Verwaltung und Betrieb wollten die Gewerkschaften nun mehr Demokratie in Wirtschaft und Gesellschaft. „Es ist immer und einzig die menschliche Arbeit, durch welche die Gemeinschaft lebt“, betonte Böckler selbstbewusst.
Erste große Erfolge waren die Montanmitbestimmung und das Betriebsverfassungsgesetz. Viele weitere Gesetze haben auf Initiative der Gewerkschaften die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten verbessert: Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, der Kampf für mehr Freizeit (DGB-Kampagne 1956 „Samstags gehört Vati mir“), die Unternehmensmitbestimmung, die Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns, die Stabilisierung des Rentenniveaus auf 48 Prozent oder die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Krankenkassen – um nur einige zu nennen.
Große soziale Herausforderungen wie die drohende Altersarmut oder der boomende Niedriglohnsektor sind erst durch den Einsatz von DGB und Gewerkschaften auf die politische Agenda gesetzt worden. Mit dem DGB-Zukunftsdialog sucht der Deutsche Gewerkschaftsbund die Debatte mit BürgerInnen und Beschäftigten. Auf der Plattform www.redenwirueber.de und vielen Veranstaltungen im Land können Menschen ihre Wünsche, Vorstellungen und Forderungen für ein gutes und faires Leben diskutieren und einbringen.
Das alles ist Anlass genug, um 70 Jahre DGB zu feiern. Im Rahmen eines Festaktes werden VertreterInnen aus Gewerkschaften, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden an die Gründung 1949 gedenken. Die Festrede wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) halten. Im Anschluss werden die WissenschaftlerInnen Jutta Almendinger und Berthold Vogel der Frage nachgehen, warum Gewerkschaften heute noch wichtig sind.