Deutscher Gewerkschaftsbund

14.03.2011

Tarifrunden 2011: Termine und Ergebnisse

Bundesweit treten Beschäftige in diesen Wochen  für eine faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen ein. Die Mitgliedsgewerkschaften des DGB organisieren Proteste und Streiks vor Ort.  Wir informieren über den Stand der Tarifverhandlungen und die Positionen der DGB-Gewerkschaften.

Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di

Telekom: Die Tarifkommission hat die Verhandlungen für die Beschäftigten der Telekom nach der vierten Verhandlungsrunde für gescheitert erklärt. 80.000 Beschäftigte haben sich zuletzt an den Warnstreiks bei der Deutschen Telekom beteiligt. ver.di fordert eine Anhebung der Gehälter um 6,5 Prozent, mindestens aber 170 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von 12 Monaten und eine bessere Vergütung für Auszubildende. Auch für die Beamtinnen und Beamten verhandelt ver.di. Gleichzeitig fordert die Gewerkschft, dass betriebsbedingte Beendigungskündigungen ausgeschlossen werden. Am 17. März hat eine Schlichtungskommission ihre Arbeit aufgenommen. Mehr Informationen hier.

JournalistInnen: Die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 14.000 RedakteurInnen der Tageszeitungen stocken: Am 23. Februar hat der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger nach Aktionen und Warnstreiks der JournalistInnen die vierte Verhandlungsrunde abgesagt. Die ver.di-Proteste richteten sich gegen die Verlegerforderungen, die massive Einschnitte in die Tarifverträge für ZeitungsredakteurInnen verlangen. So soll das Tarifniveau für neue Arbeitsverträge um etwa 25 Prozent abgesenkt werden. Ein neuer Verhandlungstermin wurde nicht vereinbart. Mehr Informationen gibt es hier

Drucker: 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt fordert ver.di für die Beschäftigten der Druckerindustrie. Außerdem sollen LeiharbeiterInnen nach den Tarifverträgen der Branche bezahlt werden. Die Verhandlungen starten am 13. April. Mehr dazu hier.

IG Metall

Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Branche Textile Dienstleistungen fünf Prozent mehr Lohn. Am 15. März wurde verhandelt. Außerdem verhandelt die IG Metall zurzeit für die ArbeitnehmerInnen der ostdeutschen Textilbranche. Dort geht es am 24. März weiter. Mehr dazu hier

IG BAU

Die IG BAU fordert für die rund 700.000 ArbeitnehmerInnen im Bauhauptgewerbe 5,9 Prozent mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung sowie die Anhebung der Mindestlöhne in gleicher Höhe. Zudem müssen Ost- und Westlöhne weiter angeglichen werden. Die Tarifverhandlungen des Bauhauptgewerbes sind am 4. März ohne Ergebnis vertagt worden. Am 24. März geht es weiter. Der aktuelle Stand ist hier nachzulesen.

Der Blog zu den Tarifverhandlungen der IG BAU: www.wir-bauen-fuers-leben.de/blog/

Mehr Informationen über alle Tarifabschlüsse und Verhandlungen 2011 der verschiedenen Branchen der IG BAU – vom Ziegelhandwerk in Bayern bis zum Gartenbau in Mecklenburg-Vorpommern – gibt es hier.

IG  BCE

7 Prozent Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten– das fordern die Beschäftigten der Chemiebranche. Die erste große Verhandlungsrunde am 15. März ging ohne Ergebnis zu Ende, die Arbeitgeber legten kein Angebot vor. Mehr Informationen zum Stand der Verhandlungen auf der Webseite der IG BCE.

Der Blog zu den Tarifverhandlungen in der Chemiebranche: http://www.igbce-blogs.de/kampagne/

Informationen über alle Tarifverhandlungen in den Branchen der IG BCE – vom Tarifabschluss in der Steinkohle bis hin zu den vertagten Verhandlungen in der Gipsindustrie gibt es hier.

NGG

Die Beschäftigten der Süßwarenindustrie wollen sich mit dem Angbebot der Arbeitgeber, einer Entgelterhöhung von zwei Prozent, nicht zufrieden geben. Mehr auf der Webseite der NGG.

Für das Sächsische Hotel- und Gaststättengewerbe fordert die NGG eine Erhöhung der Löhne um fünf Prozent in zwölf Monaten. Die unteren Lohngruppen sollen in Richtung Mindestlohn von 8,50 Euro angehoben werden. Am 15. März wurde weiterverhandelt. Mehr hier.

Auch in vielen weiteren Branchen, vom Bäckerhandwerk in Berlin und Brandenburg bis zur Milchwirtschaft in Bayern verhandelt die NGG derzeit.


In einigen Branchen gab es 2011 bereits Tarifabschlüsse. Die Mitgliedsgewerkschaften des DGB bewerten das Ergebnis.

Öffentlicher Dienst

In der dritten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder hat ver.di am 10. März 2011 ein Tarifergebnis erzielt. Die rund 585.000 Beschäftigten erhalten für 2011 ein Mehr von 2,3 Prozent und für 2012 von 2,55 Prozent. 80 000 Landesbeschäftigte waren vom 28. Februar bis 8. März bundesweit in den Warnstreik gegangen. Mehr Informationen zu der Tarifrunde bei ver.di, GEW und GDP.

Der Verdi-Tariftwitter unter http://twitter.com/mehrlohnmussher

Zuckerindustrie

Für die Beschäftigten der Zuckerindustrie erzielte die NGG schon am ersten Verhandlungstag eine Tariferhöhung. 4 400 Beschäftigte in Ost und West erhalten eine Erhöhung des bundesweit gleichen Entgeltniveaus um drei Prozent ab 1. April 2011. Laufzeit: 12 Monate. Die ganze Nachricht ist hier nachzulesen.

Schienenverkehr

Die EVG bewertet die Tarifabschlüsse für die Beschäftigten im Schienenverkehr und nimmt Stellung zu den Warnstreiks der GDL. Meinungen zum Tarif gibt es hier, eine Stellungnahme zu Aktionen der GDL steht hier.


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