Am 9. Mai ist der Berufsbildungsbericht 2012 im Bundeskabinett beschlossen worden. Bereits im Vorfeld klagen die Spitzenverbände der Wirtschaft wieder über den vermeintlichen Bewerbermangel und die fehlende "Ausbildungsreife" der BewerberInnen. Der DGB hat deshalb Ausbildungsberufe unter die Lupe genommen, in denen es einen bsonders hohen Anteil unbesetzter Ausbildungsplätze gibt. Das Ergebnis: In diesen Berufen gibt es überdurchschnittlich hohe Abbrecherquoten, geringe Vergütungen sowie hohe Misserfolgsquoten bei den Prüfungen.
Außerdem schneiden diese Berufe in der Bewertung der Auszubildenden beim Ausbildungsreport der DGB-Jugend besonders schlecht ab. Kurzum: Viele Betriebe in diesen Bereichen sind nicht ausbildungsreif. "Betriebe, die für Bewerber attraktiv sein wollen, müssen die Qualität der Ausbildung verbessern, mehr Auszubildende übernehmen und ihre Auszubildenden besser bezahlen", forderte deshalb Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende. "Wenn junge Menschen als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden und sie keine beruflichen Perspektiven für die Zeit nach der Ausbildung sehen, bewerben sie sich in anderen Branchen."
Gerade in der Hotel- und Gaststättenbranche ist laut der DGB-Untersuchung die Situation für die Auszubildenden oft besonders frappierend: Bei den Ausbildungsberufen im Gastronomie- und Gastgewerbe liegen die Quoten vorzeitig aufgelöster Ausbildungsverträge bei über 40 Prozent.
Die VertreterInnen der Arbeitnehmerseite im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) fordern deshalb in ihrer Stellungnahme zum morgigen Berufsbildungsbericht 2012 der Bundesregierung: Die Ursachen für hohe Abbrecherquoten in manchen Branchen müssen analysiert und die Qualität der Ausbildung in diesen Branchen verbessert werden.