Der DGB-Kongress 2018 war bunt, international und emotional. Zudem war das „Parlament der Arbeit“ digitaler als in den Vorjahren. An vielen Stellen konnten die Delegierten auf digitale Hilfsmittel zurückgreifen. Hier gibt es einige Eindrücke.
DGB/Simone M. Neumann
Kongress digital – erstmals wurden auf dem DGB-Bundeskongress digitale Abstimmungsgeräte eingesetzt. Feuertaufe waren die Wahlen zum Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstand (GBV). Zudem wurden alle Anträge des Kongresses mit der Software OpenSlides verwaltet. Während der Debatte konnten die Delegierten so auf den großen Monitoren im Saal immer den aktuellen Antrag samt RednerInnenliste verfolgen. Änderungen konnten in Echtzeit übernommen werden.
DGB/Simone M. Neumann
Dem Ziel, einen papierlosen Kongress durchzuführen, ist der DGB damit ein großes Stück näher gekommen. Auf Wunsch konnten TeilnehmerInnen trotzdem auf gedruckte Unterlagen zurückgreifen. Zudem wurde der gesamte Kongress per Livestream im Netz übertragen.
Die Regierungen von Deutschland und Frankreich müssen in die Gänge kommen, um Europa zu reformieren. Das machten die TeilnehmerInnen der internationalen Diskussionsrunde beim DGB-Bundeskongress deutlich. Denn: Ohne ein soziales Europa keine faire Globalisierung.
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Laurent Berger, Vorsitzender der französischen CFDT, machte deutlich, dass die Transformation der Arbeit – in Europa und der Welt – nicht ohne Beschäftigte und Gewerkschaften gestaltet werden könne. „Die Herausforderungen müssen gemeinsam angegangen werden“, so Berger. Er betonte die Rolle des „deutsch-französischen Motors“ für den europäischen Fortschritt und das europäische Friedensprojekt. „Das müssen wir den Regierungen noch mal sagen“, so der CFDT-Vorsitzende.
Auch der stellvertretende Vorsitzende des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), Peter Scherrer, richtete deutliche Appelle an die französische und deutsche Regierung. „Das Tandem muss in Schwung kommen, beide müssen richtig in die Ketten treten“, forderte Scherrer. Es reiche nicht aus, wie auf die aktuellen Herausforderungen reagiert werde. Er forderte auch den DGB auf, Druck auf die neue Bundesregierung auszuüben. „Das soziale Europa wird nicht in Brüssel gemacht – es wird in Brüssel und den Hauptstädten gemacht“, so Scherrer.
DGB/she
Einer von mehreren Stars auf der Ausstellungsfläche während des Kongresses war der Lego-Roboter des DGB-Bildungswerks. In Windeseile kann die kleine Maschine die Farben eines Zauberwürfels erkennen und die Flächen jeweils einfarbig zusammensetzen. Während viele Menschen seit Jahrzehnten an dieser Aufgabe scheitern, braucht der Roboter gerade einmal 70 Sekunden. Damit hat er es am ersten Kongresstag sogar in die Tagesschau geschafft. Das DGB-Bildungswerk setzt den Bausatz auf Messen, Konferenzen und natürlich in Seminaren ein, um zu zeigen, welche unglaublichen Fähigkeiten digitale Maschinen haben. In verschiedenen Workshops und Seminaren geht das Bildungswerk digitalen Trends auf den Grund. Ein Video zeigt den Roboter in Aktion: www.dgb.de/-/Rsk
DGB/Simone M. Neumann
Hubertus Heil (SPD) gab seinen Einstand als Arbeitsminister beim DGB-Bundeskongress. Die DGB-Jugend erinnert ihn mit einer Protest-Aktion, Kettenbefristungen endlich zu beenden. Besonders junge Menschen unter 35 Jahren arbeiten häufig in befristeten Jobs. Eine langfristige Lebensplanung ist damit unmöglich. Heil sagte zu, gegen Befristungen vorzugehen.
DGB/lcl
Ihr handwerkliche Geschick konnten die Gäste, Delegierten und Teilnehmenden des Bundeskongress am Stand der IG BAU unter Beweis stellen. Zahlreiche Promis nahmen den Hammer in die Hand – unter anderem Familienministerin Franziska Giffey (SPD, 2.v.r.) und der Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung Kurt Beck (2.v.l.). Auch der Vorsitzende der Partei Die Linke Bernd Riexinger, ver.di-Chef Frank Bsirske oder Juso-Vorsitzender Kevin Kühnert schauten vorbei.