Zum 80. Mal jährt sich am 2. Mai 2013 die Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten. Der Deutsche Gewerkschaftsbund erinnert mit einer Internetseite an das gewaltsame Ende der freien Arbeiterbewegung in Deutschland. Die Seite "Zerschlagung der Gewerkschaften 1933 – Zerstörte Vielfalt" wurde gemeinsam mit Studierenden der Freien Universität Berlin aufgebaut.
Zur Interaktiven Webseite "Zerschlagung der Gewerkschaften - Zerstörte Vielfalt" kommen Sie mit einem Klick auf das Bild.
DGB
DGB-Vorsitzender Michael Sommer erinnerte zum Start der Webseite an die Erstürmung der Gewerkschaftshäuser durch die Nationalsozialisten am 2. Mai 1933 und die furchtbaren Folgen für die freie Arbeiterbewegung. „Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter wurden von den Nazis verhaftet, verschleppt, gefoltert und ermordet.“ Deshalb, so betonte Michael Sommer, sei der Gedenktag mahnende Erinnerung für die Gewerkschaften: „Unsere Geschichte verpflichtet uns bis heute zum Handeln gegen Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz“.
Die Seite erzählt keine Heldengeschichten. Viele der Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter haben sich dem Regime auch angepasst. Jene, die es nicht taten, zahlten oft einen bitteren Preis – an sie erinnert auch der Gedenkstein des DGB im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen.
Beitrag zum Themenjahr "Zerstörte Vielfalt"
Die DGB-Webseite ist ein Beitrag zum Berliner Themenjahr "Zerstörte Vielfalt" und bietet den Nutzerinnen virtuelle Stadtrundgänge durch die Zeit vor der Naziherrschaft. Gestaltet und aufgebaut wurde sie mit Studentinnen und Studenten der Freien Universität Berlin, unter der Leitung von Professor Martin Lücke.
Ob Arbeitersportbewegung, genossenschaftlicher Wohnungsbau, Freizeit- und Fürsorgeeinrichtungen, Presse- und Kulturarbeit, Architektur von Gewerkschaftshäusern oder Leben zwischen Anpassung und Widerstand – die Webseite soll Erinnerungen an die Vielfalt gewerkschaftlichen Lebens über den Gedenktag hinaus lebendig halten, sowie dessen Bedeutung für eine pluralistische demokratische Gesellschaft aufzeigen. „Geschichte ist vergänglich, wenn sie nicht für die nachfolgenden Generationen erfahrbar gemacht wird“, sagte Michael Sommer.
Die Seite setzt auf Interaktivität und bietet vielfältige Zugänge. Auf einem virtuellen Stadtplan sind alle Erinnerungsorte markiert. Bild, Audio und Video erzeugen ein facettenreiches Bild gewerkschaftlichen Lebens.
Zur Webseite: "Zerschlagung der Gewerkschaften 1933 – Zerstörte Vielfalt"
Das Berliner Themenjahr "Zerstörte Vielfalt"
Im Themenjahr will Berlin mit kulturellen Projekten und Aktionen die Auswirkungen der nationalsozialistischen Diktatur auf das gesellschaftliche Leben der Hauptstadt beleuchten. Mehr als 120 Projektpartner beteiligen sich am Themenjahr, darunter Museen, Verbände, Stiftungen Unternehmen und Künstler.
Weitere Informationen unter: www.kulturprojekte-berlin.de