Bundeswirtschaftsminister Brüderle will Fachkräfte mit einem Begrüßungsgeld nach Deutschland holen. Der DGB lehnt diesen Vorschlag ab. Er fordert stattdessen bessere Kinderbetreuungsangebote für Alleinerziehende und Qualifikationsmöglichkeiten für Arbeitslose. Zudem müssten im Ausland erworbene Abschlüsse von Migranten anerkannt werden.
Der DGB lehnt den Vorstoß von Wirtschaftsminister Rainer Brüderle ab, qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland den Umzug nach Deutschland mit einem Begrüßungsgeld schmackhaft zu machen. "Es kommt jetzt darauf an, all jenen, die bisher ohne passende Qualifikationen und deshalb arbeitslos waren eine Weiterbildung zu ermöglichen. Gut qualifizierte Alleinerziehende brauchen Betreuungsangebote, um wieder in der Arbeitswelt einsteigen zu können. Für Migranten, die schon im Inland sind, ist dringend die Anerkennung und Anrechnung ihrer im Ausland erworbenen Qualifikationen von Nöten, erklärte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock.
Insbesondere auch qualifizierte Facharbeiter/innen müssen einen besseren Zugang zu Hochschulen bekommen. Die systematisch vernachlässigten Un- und Angelernten müssen dringend in die berufliche Fort- und Weiterbildung einbezogen werden, damit ihre Potenziale ausgeschöpft werden könnten. Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland in Sachen beruflicher Fortbildung jedoch immer noch einen der traurigen hinteren Ränge ein.
Besonders bedrückend ist die Lage für junge Migrant/innen: circa 40 Prozent erhalten keine weiterführende schulische oder berufliche Ausbildung.
Der DGB fordert ein neues „Integrationsverständnis“ neben dem Abbau von aufenthaltsrechtlichen Integrationshemmnissen, besseren Teilhabechancen in Bildung und Beruf und Maßnahmen zum Abbau von Diskriminierung braucht es auch einen Rechtsanspruch auf Anerkennung ausländischer Abschlüsse und Qualifikationen in einem festgelegten Zeitraum, betonte Ingrid Sehrbrock.