Zehn Experten hat die Bundeskanzlerin gerade in ihren neuen Digitalrat geholt. Doch Vertreterinnen aus der Arbeitswelt sind nicht darunter, kritisiert DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach.
DGB/Simone M. Neumann
Zum neu eingesetzten Digitalrat der Bundesregierung sagt DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach:
„Es ist nie verkehrt, wenn sich die Kanzlerin externen Rat für die großen Fragen der Digitalisierung holt. Bemerkenswert ist allerdings, dass bislang keine Expertinnen und Experten der Arbeit einbezogen wurden, obwohl sich digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz massiv auf alle Bereiche der Arbeitswelt auswirken.
Auch gesellschaftliche Fragen wie die Nutzung öffentlicher Daten und deren demokratische Kontrolle oder neue Formen digitaler Überwachung sollten dringend aufgegriffen werden. Viele Menschen haben ein zunehmendes Unbehagen vor digitaler Fremdbestimmung, das sich – nicht zuletzt in den Betrieben – zu einer Sollbruchstelle für den digitalen Wandel ausweiten kann.
Entscheidend ist Akzeptanz, gerade für die Nutzung Künstlicher Intelligenz. Deshalb braucht es eine überzeugende politische Antwort und eine gesellschaftliche Verständigung, für welche Ziele wir die Technologien wirtschaftlich wie gesellschaftlich einsetzen wollen. Das sollte auch über den Digitalrat abgebildet werden.
Wichtig ist aber auch, dass nicht nur geredet, sondern endlich politisch gehandelt wird. Das gilt nicht nur für den Breitbandausbau, sondern auch für viele Bereiche der Arbeitswelt 4.0, nicht zuletzt für Qualifizierungsangebote und Arbeitszeitsouveränität der Beschäftigten.“