Deutscher Gewerkschaftsbund

DGB-Plakate

Die Geschichte des Antikriegstags im Bild

Plakate und Dokumente von DGB und Gewerkschaften zum Antikriegstag

Seit 1957 wird am 1. September an die Schrecken des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie an die schrecklichen Folgen von Krieg, Gewalt und Faschismus erinnert. An jedem 1. September machen auch der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften seitdem deutlich: Die deutschen Gewerkschaften stehen für Frieden, Demokratie und Freiheit. Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!

DGB Antikriegstag Frieden Friedenstaube Kinder Ostermarsch Ostermaersche

Motiv eines Plakats der DGB-Jugend zu einer Antikriegstagsveranstaltung 1981 in Essen DGB

DGB 1957 Erster Aufruf Antikriegstag

DGB-Plakat zum ersten Antikriegstag: Das Motiv der zerbrochenen Rakete mit der daraus wachsenden Nelke wurde zum klassischen Motiv der gewerkschaftlichen Antikriegsbewegung DGB

 

1957 – Der erste Antikriegstag – "Nie wieder Krieg!"

Seit dem 1. September 1957, dem Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen von 1939 und damit des Beginns des Zweiten Weltkriegs, findet in Deutschland der Antikriegstag statt. Auch Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter waren von Anfang an dabei.

1966 – Beschluss des DGB über regelmäßigen Gedenktag

1966 richtete die IG Metall mit nachdrücklicher Unterstützung der ÖTV (Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Transport, Verkehr - heute ver.di) einen Antrag an den 7. Ordentlichen DGB-Bundeskongress: Der 1. September sollte fortan von DGB und Gewerkschaften als Tag des Bekenntnisses für den Frieden und gegen den Krieg begangen werden. Der Antrag (siehe unten) wurde von den Delegierten des Bundeskongresses angenommen.

 „Der Bundeskongress fordert den Bundesvorstand des DGB und die Vorstände der Gewerkschaften und Industriegewerkschaften auf, alles Erdenkliche zu unternehmen, damit der 1. September in würdiger Form als ein Tag des Bekenntnisses für den Frieden und gegen den Krieg begangen wird.“

Beschluss Antrag IG Metall Antikriegstag 1966

Antrag und Beschluss des 7. Ordentlichen DGB-Bundeskongresses von 1966 zur regelmäßigen Einrichtung eines Gedenktags am 1. September DGB

Plakate von DGB und Gewerkschaften zum Antikriegstag


Ankündigungsplakat DGB NRW Antikriegstag 1981

Plakat der DGB-Jugend NRW zu einer Großveranstaltung am Antikriegstag 1979: "Nie wieder Krieg! Abrüstung – Gewinn für uns!" DGB/FES AdsD

1979 – 40. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs
"Nie wieder Krieg! Abrüstung – Gewinn für uns!"

Zum 1. September 1979, dem 40. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs, rief der DGB unter dem Motto: "Nie wieder Krieg! Abrüstung – Gewinn für uns!" bundesweit zum Antikriegstag auf. Auf einer zentralen Veranstaltung der DGB-Jugend NRW in der Dortmunder Westfalenhalle sprach der damalige DGB-Vorsitzende Heinz Oskar Vetter zu 16.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern:

"Dass wir als Gewerkschafter gegen den Krieg, gegen jeden Krieg sind, ist doch selbstverständlich. Unsere Einheitsgewerkschaft ist aus den Erfahrungen mit Kriegstreibern und Mördern entstanden. (...) Es gibt Realitäten, die zu groß sind für Hass oder Vergeltung. Nur eines darf man nicht zulassen: das Vergessen! Mit jedem Vergessen sterben die Gefolterten, Verbrannten und Gefallenen zum zweiten Mal."

 

DGB zentraler Aufruf 1980

1980: Erster zentraler Aufruf des DGB zum Antikriegstag "Einzige Chance - Entspannung, Abrüstung, Frieden - Weltweit" DGB/FES AdsD

1980 – erster zentraler DGB-Aufruf
"Einzige Chance: Entspannung, Abrüstung, Frieden – weltweit"

1980 startete der DGB einen ersten zentralen Aufruf zum Antikriegstag unter dem Motto: "Einzige Chance: Entspannung, Abrüstung, Frieden - weltweit".

Mit der Entwicklung der Neutronenbombe, dem  NATO-Doppelbeschluss und dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan stieg 1979 die Furcht vor einem neuen weltweiten Krieg. Die Friedensbewegung in Deutschland wuchs. Im Aufruf des DGB hieß es, angesichts der bedrohlichen weltpolitischen Lage sei es mehr denn je Aufgabe der Gewerkschaften, sich für Frieden, Entspannung und Abrüstung einzusetzen.

1981 erschien eine Sonderausgabe der Gewerkschaftlichen Monatshefte mit dem Thema "Frieden und Abrüstung". Darin unterstützt der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt in seinem Forenbeitrag zur Sicherheits- und Friedensdebatte den DGB: "Wer in Staat und Politik Verantwortung trägt, ist von der Frage nach dem rechten Weg zur Sicherung des Friedens sehr ernst belastet. Heinz-Oskar Vetter ist vorbehaltlos zuzustimmen, wenn er für den Deutschen Gewerkschaftsbund erklärt: 'Wir wissen sehr genau, daß alle unsere Bemühungen um mehr Freiheit und mehr soziale Gerechtigkeit umsonst wären, wenn wir den Frieden nicht erhalten könnten.'"

1981 - Auszug aus Heinz Oskar Vetters Ansprache zum Antikriegstag

„Wir, als Deutsche müssen dazu beitragen, dass Konflikte durch Verhandlungen und friedlichen Ausgleich geschlichtet werden“, fordert Heinz Oskar Vetter am 1. September, dem Antikriegstag des Jahres 1981. Vetter hatte den 2. Weltkrieg als Soldat miterlebt.

Logo DAG Jugend

Auch die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (damals keine DGB-Gewerkschaft, später eine der Gründungsgewerkschaften von ver.di) beteiligte sich an Antikriegstags-Aktionen ver.di Archiv

1983 – Unterstützung von der DAG

Die damals noch eigenständige und später in der Gewerkschaft ver.di aufgegangene Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) beschloss auf ihrem Bundeskongress einen Antrag von grundlegender Bedeutung zu Frieden und Abrüstung. Mit der Annahme des Antrags des Landesverbandstages Berlin zum "Anti-Kriegstag" zählte nun auch die DAG als Organisation zu den aktiven Verfechtern des 1. Septembers als Gedenktag gegen den Krieg und für den Frieden.

1989 – 50. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs
"Nie wieder Krieg - für den Frieden arbeiten"

Unter dem Motto "Nie wieder Krieg - für den Frieden arbeiten" gedachte der DGB zum Antikriegstag des 50. Jahrestags des Beginns des Zweiten Weltkriegs. Das Motto sollte "dazu aufrufen zurückzuschauen, um aus Fehlern und Versäumnissen zu lernen und sich andererseits unserer Verantwortung für die Zukunft zu stellen", so der damalige DGB-Vorsitzende Ernst Breit in den Gewerkschaftlichen Monatsheften.

Plakate von DGB und Gewerkschaften zum Antikriegstag

1999 – 60. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs
"Nie wieder Krieg - nie wieder Völkermord"

"'Nie wieder Krieg' - am Ende dieses Jahrhunderts müssen wir erleben, dass diese alte Forderung der Deutschen Gewerkschaftsbewegung noch längst nicht verwirklicht ist. 'Nie wieder Völkermord' - erleben müssen wir auch, dass nach wie vor weltweit Menschenrechte mit den Füßen getreten werden, dass Völkervertreibung und Massenmord bittere Wirklichkeit sind." So der Auszug aus dem Antikriegstags-Aufruf des DGB von 1999, der unter anderem geprägt war vom Eindruck der Kriegsverbrechen der Kriege im ehemaligen Jugoslawien sowie dem Einsatz der NATO im "Kosovo-Krieg".

2009 – 70. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs
"Kriege vermeiden – Krisen bekämpfen – die Weltwirtschaft neu ordnen"´- NPD-Verbot gefordert

"60 Millionen Opfer stehen für den schlimmsten Vernichtungskrieg in der Geschichte der Menschheit. Auch 70 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges sind wir Tag für Tag mit Kriegen konfrontiert. Das Leiden von Millionen Menschen auf allen Kontinenten dauert an. In Afghanistan herrscht Krieg. Der Krieg ist mit militärischen Mitteln nicht zu gewinnen. Wir fordern, den Bundeswehreinsatz schnellstmöglich zu beenden und Afghanistan beim Aufbau einer nachhaltigen Zivilgesellschaft zu unterstützen. (...) Wer Frieden will, muss den Feinden der Freiheit und Demokratie entschlossen entgegentreten. Alte und neue Nazis haben keinen Platz in unserem Land. Der DGB fordert mit allem Nachdruck ein Verbot der NPD", so der DGB in seinem Antikriegstagsaufruf 2009.

2014 – 100 Jahren Beginn des Ersten Weltkriegs, 75 Jahre Beginn des Zweiten Weltkriegs: "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!"

2014 war für die Antikriegs- und Friedensbewegung ein Jahr von besonderer historischer Bedeutung: Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg. So forderte der DGB in seinem Aufruf zum Antikriegstag 2014: "Beide Jahrestage machen den diesjährigen Antikriegstag zu einem zentralen Tag der Erinnerung und des Mahnens. Auch heute gilt: Kriege kommen nicht über uns – sie werden gemacht. Gewalt geht von Menschen aus – und trifft Menschen. Sie werden getötet, verwundet und vertrieben. Ihr Leben wird bis in die Grundfesten erschüttert - während andere aus Kriegen Profite schlagen oder ihre Machtinteressen durchsetzen. Daran erinnern der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften seit 1957 nicht nur am Antikriegstag: Nie wieder darf Krieg von deutschem Boden ausgehen."


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Aufruf des DGB zum Antikriegstag 2023


Antikriegstag 2023

Friedenstaube, lila, in grünem Kreis auf lila Hintergrund
DGB/Canva.com
Seit 1957 wird am 1. September mit dem Antikriegstag an die Schrecken des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie an die schrecklichen Folgen von Krieg, Gewalt und Faschismus erinnert. Der DGB-Aufruf zum Antikriegstag 2023 steht unter dem Motto: "Die Welt braucht Frieden!"
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