Deutscher Gewerkschaftsbund

05.05.2020

Aufruf zum 8. Mai: "Nein zur Sprache der Gewalt, Ja zu einer Kultur des Friedens"

"75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist der Frieden wieder bedroht. Selbst bei uns in Europa ist er brüchig", heißt es in einem vom DGB und Gewerkschaften unterstützen Aufruf. "Wir sagen Nein zu einer Sprache der Gewalt, stattdessen Ja zu einer Kultur des Friedens, der Vernunft und der Verständigung. Wir sagen Nein zu einer Erhöhung der Militärausgaben! Ja zu Abrüsten statt Aufrüsten!" Der Aufruf kann online unterstützt werden.

Friedenstaube

Motiv eines Plakats zum Antikriegstag 1984 der DGB-Jugend zum "Lauenburger Friedensfest" DGB/FES AdsD

Die Kampagne "abrüsten statt aufrüsten" wird den Aufruf am Tag der Befreiung, dem 8. Mai 2020, mit einer ganzseitigen Anzeige in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichen und so auf die Notwendigkeit der Abrüstung und einer Politik der Entspannung hinweisen. Unterstützt wird der Aufruf unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund DGB.

Abrüsten statt Aufrüsten, IPB

Die Anzeige zum Aufruf (siehe links) erscheint anlässlich des 75. Jahrestags des Tags der Befreiung am 8. Mai 2020 in der Süddeutschen Zeitung.

Der Aufruf im Wortlaut:

NEIN ZUR SPRACHE DER GEWALT, JA ZU EINER KULTUR DES FRIEDENS

75 Jahre nach Kriegsende ist der Frieden wieder bedroht. Vieles ist unsicher geworden, neue Gefahren sind hin­zu­ge­kom­men. Die schnell zusammengewachsene Welt zeigt neue Formen der Gewalt und Verletzlichkeit. Die soziale Spaltung wird tiefer, die vom Menschen gemachte Klima­krise, die Zer­störung der Ernährungs­grund­lagen und der Kampf um Roh­stoffe kommen hinzu. Auch die welt­weite Aus­breitung der Corona-Pandemie wird genutzt, autoritäre Struk­turen zu schaffen und Un­gleich­heit zu zementieren. Nationa­listen ver­suchen, die Un­sicher­heit für ihre miese Pro­paganda zu nutzen. Auch in Europa ist der Frieden brüchig.

Wer den Frieden will, muss für den Frieden kämpfen. Die häufig zu hörende Forderung, Europa müsse die „Sprache der Macht“ (Münchner Sicherheitskonferenz) lernen und seine militärischen Fähigkeiten ausbauen, ist absolut falsch. Mehr Militär löst keines unserer Probleme. Wir brauchen vielmehr eine Zivilisierung der sozialen, ökologischen und ökonomischen Konflikte. Andernfalls kehren die Gespenster der Vergangenheit zurück, die nur zu Tod und Zerstörung führen können.

Ein neuer Rüstungswettlauf ist bereits voll im Gange. Auf nur zehn Länder entfallen 75 Prozent der weltweiten Militärausgaben. Deutschland steht dabei auf Platz acht. Die Ausgaben für Rüstung und Militär steigen weiter an, neue Atomwaffen sollen stationiert werden, die noch schneller und noch zerstörerischer sind als alles was bisher war. In der digitalen Welt wächst die Gefahr, dass sie auch eingesetzt werden.

Das 21. Jahrhundert darf nicht zu einem Jahrhundert der Konfrontation und Gewalt werden. Unsere Aufgaben heißen vielmehr: Aufbau einer gesamteuropäischen Friedensordnung, Stärkung der Vereinten Nationen, weltweite Abrüstung und Rüstungskontrolle, friedliche Beilegung ökonomischer, sozialer und ökologischer Konflikten. Wir unterstützen die Initiative des UN-Generalsekretärs für einen sofortigen weltweiten Waffenstillstand. Unsere Verantwortung ist eine Politik globaler Gerechtigkeit.

Wir sind viele und in der Demokratie nicht ohnmächtig.

Wir sagen Nein zu einer Sprache der Gewalt, aber ein Ja zu einer Kultur des Friedens, der Vernunft und der Verständigung.

Wir sagen Nein zu einer Erhöhung der Militärausgaben! Ja zu Abrüsten statt Aufrüsten! Ja für eine neue Entspannungspolitik jetzt!

Der Aufruf kann hier online unterstützt werden


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