Das Drama "Systemsprenger" hat den diesjährigen DGB-Filmpreis gewonnen. Der Film der jungen Regisseurin Nora Fingscheidt über engagierte SozialarbeiterInnen und ein Kind, das Liebe sucht, wurde am 16. Juni 2019 mit dem Publikumspreis beim 30. Internationalen Filmfest Emden-Nordeney ausgezeichnet.
DGB/Knappe
And the winner is... "Systemsprenger"
Der diesjährige Filmpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) geht 2019 nach Niedersachsen. Die junge deutsche Regisseurin Nora Fingscheidt erhält die Auszeichnung für das Drama „Systemsprenger“. Im Rahmen des 30. Internationalen Filmfestes Emden-Norderney gab das Publikum dem Film die höchste Wertung im DGB-Wettbewerb für sozial engagierte Filme. Fingscheidt erzählt in ihrem intensiven Drama die Geschichte der wilden neunjährigen Benni, die eigentlich nur Liebe und Geborgenheit bei ihrer Mutter sucht. Jedoch fliegt Benni überall raus, wo sie hinkommt: Pflegefamilie, Wohngruppe, Sonderschule. Im Jugendamt bezeichnet man solche Kinder als „Systemsprenger“.
Laura Pooth, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen, überreichte der Regisseurin die Auszeichnung am Sonntag, dem 16. Juni im Rahmen der Preisverleihungsgala im Neuen Theater in Emden. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt sagt: „Der Film leistet einen Beitrag zu einem relevanten gesellschaftlichen Thema. Er wirft einen Blick auf die wichtige Arbeit, die SozialarbeiterInnen und PädagogInnen tagtäglich leisten und an welche Grenzen sie dabei in unserer wohlhabenden Gesellschaft stoßen.“ Der DGB-Bezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt vergibt den mit 7.000 Euro dotierten Publikumspreis zum 22. Mal. Der DGB fördert damit gesellschaftlich in besonderer Weise engagierte Filme.
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Der DGB-Filmpreis wird seit 1998 an Spiel- oder Dokumentarfilme vergeben, die sich in besonderer Weise gesellschaftlich engagieren. Sie beschäftigen sich zum Beispiel mit Themen wie Arbeit, Gleichberechtigung, Migration und Integration, Globalisierung oder Umweltschutz.
Nominiert waren außerdem:
Das niederländische Drama „Rafael“ von Regisseur Ben Sombogaart erzählt die gleichermaßen packende wie berührende Fluchtgeschichte, angesiedelt im arabischen Frühling 2011 in Tunesien. Der Film wird als deutsche Erstaufführung zeitgleich zur Festivaleröffnung in Emden und auf Norderney gezeigt.
Die kenianisch-dänische Koproduktion „Subira“ der indischstämmigen Regisseurin Ravneet Sippy Chadha beschreibt einen schwierigen Mutter-Tochter Konflikt vor dem Hintergrund des Paradoxons von Moderne und Tradition im Kenia von heute.
Über den Alltag in einer Flüchtlingsunterkunft im westfälischen Münsterland erzählt die Dokumentation „Keinheimatfilm“ der Berliner Filmemacherin Susanna Wüstneck.
Das zeitgeschichtliche Drama „Und der Zukunft zugewandt“ von Bernd Böhlich behandelt ein dunkles Kapitel aus den frühen Tagen der ehemaligen DDR.
Der mit € 7.000,00 dotierte DGB-Filmpreis wurde ausgestattet vom DGB-Bezirk Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt und von seinen Mitgliedsgewerkschaften.
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Pressemitteilung des DGB-Bezirks Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt
Webseite des 30. Internationalen Filmfestes Emden-Norderney, 12.-19. Juni 2019