DGB/Simone M. Neumann
Der Minijob scheint ein Renner. 7,5 Millionen Beschäftigte arbeiten in so einem Kleinstarbeitsverhältnis und verdienen bis 450 Euro im Monat. Doch die Kleinstjobs sind keine Brücke in reguläre sozialversicherte Beschäftigung. Der DGB fordert gemeinsam mit 16 Verbänden und 23 WissenschaftlerInnen eine nachhaltige Reform der Minijobs.
Der Minijob scheint ein Renner. 7,5 Millionen Beschäftigte arbeiten in so einem Kleinstarbeitsverhältnis und verdienen bis 450 Euro im Monat. Das sind fast 20 Prozent aller ArbeitnehmerInnen in Deutschland. Für ein Drittel ist es ein Nebenjob, die Mehrheit - etwa 5 Millionen – auf die 450 Euro als Lebenserwerb angewiesen. Geringfügig Beschäftigte zahlen weder Steuern noch Sozialabgaben – sie haben also brutto für netto!? Das Vorhaben, die Minijobs sogar auf 450 Euro auszuweiten, klingt nach einer satten Lohnerhöhung für MinijobberIinnen. Also alles prima? Ganz im Gegenteil:
Minijobs sind keine Brücke in den Arbeitsmarkt, also in reguläre Beschäftigung.
- Minijobs sind eine der wesentlichen Barrieren für Frauen auf dem Weg zu einer eigenständigen Existenzsicherung und langfristig für sie ein enormes Risiko. Denn sie erwerben weder Ansprüche auf Renten noch auf Arbeitslosengeld I.
- Die soziale Sicherung ist unzureichend, eine eigenständige Existenzsicherung ist nicht zu erwirtschaften. Es drohen Armut trotz Job und später Altersarmut.
- Minijobs verschärfen den Niedriglohnsektor. Mehr als drei Viertel der Minijobber und Minijobberinnen arbeiten für einen Stundenlohn von unter 8,50 Euro.
- Den Beschäftigten werden oftmals Arbeitnehmerrechte vorenthalten.
- Die Beschäftigten üben häufig ausbildungsferne Tätigkeiten aus, ihre oft gute Qualifikation geht verloren.
Minijobs – ein gutes Geschäft?
Klar ist: Minijobs sind der Motor des Niedriglohnsektors. Geltendes Recht sagt: Teilzeitkräfte dürfen nicht benachteiligt werden. Dies ist aber tägliche Praxis. Von der Steuer- und Abgabenfreiheit profitieren in Wirklichkeit nicht die Beschäftigten, sondern die Arbeitgeber.
Die Fehlentwicklungen bei den Minijobs werden nur beendet, wenn alle Arbeitsverhältnisse bei der Bezahlung, den Arbeitsbedingungen und der sozialen Sicherung gleich behandelt werden.
Der DGB und seine Partner fordern eine nachhaltige Reform der Minijobs!
Der Aufruf zum Download (PDF, 130 KByte)
PM 112
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25.06.2013
DGB/Simone M. Neumann
Gemeinsam mit 16 Verbänden sowie 23 renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat der Deutsche Gewerkschaftsbund einen Aufruf für eine Reform der Minijobs vorgestellt.
Zur Pressemeldung
25.06.2013
Der Minijob scheint ein Renner. 7,5 Millionen Beschäftigte haben so einen Job und verdienen bis 400 Euro im Monat. Das sind fast 20 % aller Arbeitnehmer/innen in Deutschland. Das Vorhaben, die Minijobs sogar auf 450 Euro auszuweiten, klingt nach einer satten Lohnerhöhung für Minijobber/innen. Also alles prima? Ganz im Gegenteil!
25.06.2013
DGB/Simone M. Neumann
Minijobs bleiben weiter ein klarer Fall von Etikettenschwindel. Daran ändern weder die Erhöhung der Einkommensgrenze auf 450 Euro etwas, noch die neue Rentenversicherung für Minijobberinnen und Minijobber. In seiner Info-Broschüre erklärt der DGB , was geringfügig Beschäftigte beachten müssen und welche Rechte sie haben.
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PM 042
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14.03.2012
DGB/Kunkel(Best Sabel)
Zur Vorstellung DGB-Konzepts gegen Lohndumping in Kleinstarbeitsverhältnissen sagte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied: "Die Beschäftigten in Kleinst-Jobs sind buchstäblich im Niedriglohnsektor eingemauert. Wir wollen die Blockaden knacken, damit mehr reguläre Teilzeitstellen entstehen, von denen die Beschäftigten leben können und sozial abgesichert sind."
Zur Pressemeldung
01.10.2012
7,5 Millionen Beschäftigte in Deutschland arbeiten in Minijobs, nur wenigen gelingt der Sprung in sozialversicherte Arbeit. Hunderttausende MinijobberInnen müssen ihr Einkommen mithilfe von Hartz IV aufstocken. Bezahlt wird dieser staatliche „Kombilohn“ aus Steuern - eine Fehlentwicklung, die wir uns nicht länger leisten können.
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14.03.2012
Minijobs haben sich arbeitsmarkt- und sozialpolitisch nicht bewährt
DGB/Bartolomiej Pietrzyk/123rf.com
Um die Vielzahl der Probleme, die mit Minijobs einhergehen zu lösen, hat der DGB Reformvorschläge zur Neuordnung der Geringfügigen Beschäftigung erarbeitet. Unsere Vorschläge zeigen Lösungsmöglichkeiten für Minijobs in Betrieben auf, nehmen aber auch gezielt den Arbeitsplatz Privathaushalt in den Blick.
25.10.2012
DGB/Simone M. Neumann
Die schwarz-gelbe Koalition hat die Einkommensgrenze für Minijobs auf 450 Euro ab 1.Januar 2013 angehoben. "Statt den Niedriglohnsektor einzudämmen, will die Koalition ihn auch noch ausweiten", kritisierte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. MinijobberInnen gehören zu den Hauptrisikogruppen für Altersarmut. Der DGB fordert eine Sozialversicherungspflicht ab dem ersten verdienten Euro.
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