Deutscher Gewerkschaftsbund

Weltweit wachsen die Reallöhne immer langsamer, Ursache ist laut IAO-Roport die globale Finanzkrise und der Anstieg von Niedriglöhnen. DGB-Chef Michael Sommer fordert jetzt deutliche Lohnsteigerungen in Deutschland und in der Welt.

von Michael Sommer, DGB-Vorsitzender und Präsident des Internationalen Gewerkschaftsbundes

Die Weltwirtschaft braucht jetzt ein stabiles Wachstum, das sich aus den Einkommen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und einer stärkeren Binnennachfrage speist. Ich teile ausdrücklich die Ansicht des Globalen Lohn-Reportes der IAO, dass die Lohnpolitik einen positiven Beitrag für ein soziales Zukunftsmodell leisten kann. Gute Tarifpolitik und Mindestlöhne sichern den angemessenen Lebensunterhalt der Menschen und dienen gleichzeitig der wirtschaftlichen Erholung.

Anspruch auf Anteil am Aufschwung

Der Globale Lohn-Report ist ein positives Signal für deutliche Lohnsteigerungen für die Beschäftigten in Deutschland und in der Welt. Der Bericht bekräftigt die Forderungen der Gewerkschaften für die Lohnrunden im Jahr 2011. Die Menschen, die zur Überwindung der Krise beigetragen haben, haben Anspruch auf einen gerechten Anteil am Aufschwung.

Mindestlohn für die Leiharbeitsbranche

Die Kritik der IAO am zunehmenden Anteil von Niedriglöhnen ist berechtigt und wird von den Gewerkschaften geteilt. Wir brauchen mehr Gute Arbeit statt prekärer Beschäftigung und den Missbrauch von Leiharbeit. Die Bundesregierung ist aufgefordert das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ in der Leiharbeit durchzusetzen und den Mindestlohn in der Branche einzuführen, damit nicht noch mehr Menschen den Anschluss an gerechte Löhne verlieren.

Der IAO-Lohnreport

Global Wage Report 2010/11. Wage policies in times of crisis