Deutscher Gewerkschaftsbund

10.03.2023
Tarifticker

DGB-Tarifmeldungen vom 4. bis 10. März

Fast 86 Prozent der befragten Beschäftigten bei der Deutschen Post AG haben sich für Streiks ausgesprochen. Die Verhandlungen werden aber erst einmal am 10. März fortgesetzt. Über 70.000 Beschäftigte aus dem Sozial- und Erziehungsdienst haben am Internationalen Frauentag ihre Arbeit niedergelegt. Damit setzten sie ein Zeichen für die laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst.

Gewerkschafter*innen auf Demonstration für besseren Tarif

DGB/Hans-Christian Plambeck

Unsere Tarifmeldungen der Woche für die DGB-Gewerkschaften:

ver.di ruft zu bundesweiten Warnstreiks im Gesundheitswesen auf

Die Gewerkschaft ver.di ruft im Rahmen der Tarifrunde im öffentlichen Dienst bundesweit Beschäftigte von Krankenhäusern, Psychiatrien, Pflegeeinrichtungen und dem Rettungsdienst für Dienstag und Mittwoch, 14. und 15. März 2023, zu Warnstreiks auf. Die Beschäftigten protestieren damit gegen das in der zweiten Tarifverhandlungsrunde vorgelegte Angebot von Bund und Kommunen Ende Februar. Dieses beinhaltet neben realen Kaufkraftverlusten auch in bestimmten Fällen Lohnkürzungen.

ver.di fordert 10,5 Prozent monatlich, mindestens aber 500 Euro, mehr Geld.

Urabstimmung in Posttarifrunde: Beschäftigte lehnen Arbeitgeberangebot ab - Aber: Verhandlungen werden fortgesetzt

Nachdem die Tarifverhandlungen für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten bei der deutschen Post für gescheitert erklärt worden sind, haben sich die ver.di-Mitglieder des Unternehmens in einer Urabstimmung für die Ablehnung des von den Arbeitgebern vorgelegten Angebotes entschieden. 85,9 Prozent der Befragten haben sich gegen das Angebot und für einen unbefristeten Streik ausgesprochen.

Die Deutsche Post hat die Gewerkschaft ver.di aber erst einmal zur erneuten Aufnahme der Tarifverhandlungen aufgefordert. Dieser Aufforderung kommt ver.di nach. Die Verhandlungen werden am Freitag, den 10. März fortgesetzt.

ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten.

Zur ver.di-Pressemeldung

Bundesweite Warnstreiks in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen

Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, hatte die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen zu einem bundesweiten Aktionstag und Warnstreiks in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen aufgerufen. Rund 70.000 Beschäftigte sind dem Aufruf gefolgt und haben die Arbeit niedergelegt. Damit reagierten die Kolleg*innen auf das völlig unzureichende Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst.

Zur ver.di-Meldung

Zur Meldung der GEW

Weiterhin keine Tarifeinigung in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (PPKV)

Auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Hauptverband Papier und Kunststoffverarbeitung (HPV) für die rund 100.000 Beschäftigten in der PPKV endete ohne Ergebnis.

Das bisherige Angebot der Arbeitgeber, 4,1 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 27 Monaten sowie einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro, wies ver.di als unzureichend zurück. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie für die Auszubildenden einen Festbetrag in Höhe von 150 Euro monatlich mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Die vierte Verhandlungsrunde findet am 23. März 2023 statt.

Zur ver.di-Pressemitteilung

ver.di ruft zu Streiks bei Deutsche-Bank-Servicetochter KEBA auf

Nach dem auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen zwischen ver.di und der Servicetochter der Deutschen Bank „KEBA - Gesellschaft für interne Services mbH“ ohne Ergebnis zu Ende gegangen ist, hat ver.di die Beschäftigten zu ganztägigen Streiks am Donnerstag, 9. März 2023, und Freitag, 10. März 2023, aufgerufen. ver.di fordert für die Beschäftigten eine Erhöhung des Einstiegsstundenlohns auf 15 Euro, bisher sind es 12 Euro und entsprechende Steigerungen in den weiteren Gehaltsstufen sowie die Erhöhung der Jahressonderzahlung auf ein volles 13. Gehalt. Die Arbeitgeber bieten eine zweistufige Entgelterhöhung um insgesamt 9,2 Prozent bei einer Laufzeit von 33 Monaten.

Die rund 500 Beschäftigten der Servicegesellschaft der Deutschen Bank mit Sitz im sächsischen Schkeuditz sind ein Teil des Back-Offices der Deutschen Bank, das unter anderem Konten und Kreditkarten bearbeitet.

Zur ver.di-Pressemitteilung

5,3 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten im saarländischen Metallhandwerk

Für die mehr als 5100 Beschäftigten im saarländischen Metallhandwerk gibt es mehr Geld. Darauf haben sich die IG Metall und Arbeitgeber geeinigt. Die Löhne und Gehälter steigen ab dem 1. April 2023 um 5,3 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich je nach Ausbildungsjahr zwischen 30 und 60 Euro. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. März 2024.

Zur Meldung der IG Metall

Nordgetreide Falkenhagen: Westangleichung kommt

Über 20 Jahre haben die Beschäftigten des Cerealien-Herstellers Nordgetreide Falkenhagen aus Brandenburg für eine Lohnangleichung auf das Niveau des Schwesterbetriebes Überherrn im Saarland gestritten und gestreikt. Jetzt sind sie am Ziel. Mit dem Tarifabschluss steigen die Löhne und Gehälter rückwirkend zum 1. Januar 2023 um acht Prozent und zum 1. Januar 2024 um weitere acht Prozent.

Zur Meldung der NGG Ost


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