Deutscher Gewerkschaftsbund

26.10.2023

Tarif- und Besoldungsrunde der Länder: Verhandlungsauftakt

Am 26. Oktober 2023 starteten in der Landesvertretung Baden-Württemberg am Berliner Tiergarten die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Zunächst gingen die Beschäftigten aus verschiedenen Arbeitsbereichen des öffentlichen Dienstes für ihre Forderung nach einer spürbaren Reallohnsteigerung auf die Straße und zogen vor den Verhandlungsort. Vertreten waren unter anderem Kolleg*innen aus der allgemeinen Verwaltung, den Finanzämtern, den Landesforsten, den Universitäten, der Polizei oder auch den Schulen.

Demo zum Auftakt der Tarif- und Besoldungsrunde der Länder

DGB

Der Vorsitzende der TdL, der hamburgische Finanzsenator Andreas Dressel, sah zunächst wenig Spielraum für eine Annäherung. Die Forderungen der Gewerkschaften seien nicht finanzierbar. Dem widersprachen die Gewerkschaften scharf. "Die Landesbeschäftigten arbeiten am Limit. Und die Erwartungshaltung angesichts der teilweise absurden Gehaltsunterschiede im öffentlichen Dienst ist hoch. Die Beschäftigten wollen sich nicht abhängen lassen", erklärte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke.

Erwartungsgemäß gab es am 26. Oktober keine Einigung, die Positionen lagen im Gegenteil weit auseinander. Laut TdL wäre zum Beispiel zu diskutieren, ob die Übertragung eines Tarifergebnisses auf die Beamt*innen und Versorgungsempfänger*innen zwar wirkungsgleich, aber zeitlich versetzt erfolge. Die Gewerkschaften wiesen dies entschieden zurück.

Die Verhandlungen sollen am 2. und 3. November 2023 sowie am 7. und 8. Dezember 2023 in Potsdam fortgesetzt werden.

Forderungen der Gewerkschaften

Die DGB-Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern für die Tarifbeschäftigten der Länder eine Entgelterhöhung um 10,5 Prozent, mindestens jedoch um 500 Euro monatlich. Für die Auszubildenden, Studierenden und Praktikant*innen wird eine Entgelterhöhung um 200 Euro eingefordert. Der Tarifabschluss soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben.

In der Entgeltrunde geht es zum einen um 1,19 Millionen Tarifbeschäftigte der Länder (ohne Hessen). Zudem fordern ver.di, GEW, GdP, IG BAU und DGB die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die 1,23 Millionen Beamt*innen und Richter*innen der Länder und die 176.000 Beamt*innen in den Kommunen sowie auf die Versorgungsempfänger*innen.


So lief der Verhandlungsauftakt für die Tarif- und Besoldungsrunde der Länder:


Weitere Informationen:

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

www.gew.de/troed2023

www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/de_tarifrunde-laender-2023

https://igbau.de/Forst-und-Agrarwirtschaft.html#


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