Deutscher Gewerkschaftsbund

02.08.2023
Transformation

Moderne Rohstoffversorgung: Das fordern Gewerkschaften

DGB-Positionspapier fordert u.a. Förderung von Kreislaufwirtschaft, Gute Arbeit und hohe Umweltstandards

Ohne Lithium, Kupfer oder andere seltene Erden funktionieren kein Windrad, kein E-Auto und keine Batterie. Mit der Transformation der Wirtschaft steigt der Rohstoffbedarf für Anlagen der Erneuerbaren Energien, Batterien oder Halbleiter enorm. Auf nationaler und europäischer Ebene wird deshalb diskutiert, wie eine resiliente und nachhaltige Rohstoffversorgung in unsicheren geopolitischen Zeiten aussehen kann. In einem Positionspapier hat der DGB dafür gewerkschaftliche Anforderungen formuliert.

Arbeiter und Windrad

DGB/Francesco Mou/123RF.com

Zukünftige Rohstoffversorgung Deutschlands und Europas

Der Entwurf des Critical Raw Material Acts der Europäischen Kommission, die nationale Rohstoffstrategie und zuletzt die Sicherheitsstrategie der Bundesregierung beschäftigen sich intensiv mit der zukünftigen Rohstoffversorgung Deutschlands und Europas. Im Mittelpunkt stehen vor allem die Vermeidung von einseitigen Abhängigkeiten und die Diversifizierung von Rohstoff-Lieferketten. Das ist auch nicht verwunderlich. Deutschland und die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verfügen über begrenzte Rohstoffvorkommen. Gleichzeitig ist man auf den Import aus einigen wenigen Ländern angewiesen. Beim Rohstoff Kobalt entfällt beispielsweise rund 70 Prozent der globalen Fördermenge auf die Demokratische Republik Kongo; bei Gallium, das etwa in der Halbleiterindustrie Verwendung findet, liegt die Primärproduktion zu rund 97 Prozent in China.

4 Ziele für eine Rohstoffstrategie

Eine seriöse Rohstoffpolitik sollte sich aber nicht nur auf den Aspekt der wirtschaftlichen Unabhängigkeit begrenzen. Für den DGB ist wichtig, dass Menschen- und Arbeitnehmer*innenrechte, Nachhaltigkeitsziele und Versorgungssicherheit zusammengedacht werden. Eine Rohstoffstrategie muss daher auf mehreren Ebenen ansetzen. Aus Sicht des DGB sollten 4 Ziele im Mittelpunkt stehen:

  1. Kreislaufwirtschaft fördern und Rohstoffverbrauch, wo möglich, reduzieren
  2. Gute Arbeit und hohe Umweltstandards entlang der Rohstoff-Lieferkette sicherstellen
  3. Resiliente Rohstoffversorgung aufbauen, Diversifizierung der Lieferketten voranbringen, europäischen Abbau fördern
  4. Bestehende Abhängigkeiten, wo möglich, reduzieren, in jedem Fall nicht weiter vergrößern

DGB-Positionspapier: Das braucht es für eine moderne Rohstoffversorgung

Diese Ziele werden nur erreicht, wenn entsprechende politische Initiativen, Vorgaben und Investitionen folgen. Was es konkret benötigt und welche Forderungen der DGB an die Politik stellt, kann in dem aktuellen Positionspapier nachgelesen werden. In den Gesetzgebungsvorhaben und politischen Debatten fehlt bislang eine gewerkschaftliche Einordnung der aktuellen rohstoffpolitischen Vorhaben. Diese Lücke soll mit diesem DGB-Papier geschlossen werden.

2023_06_30 Gewerkschaftliche Anforderungen Rohstoffpolitik.pdf (PDF, 212 kB)

Mit der Transformation der Wirtschaft steigt der Rohstoffbedarf für Erneuerbare Energie Anlagen, Batterien oder Halbleiter enorm. Auf nationaler und europäischer Ebene wird deshalb diskutiert, wie eine resiliente und nachhaltige Rohstoffversorgung in unsicheren geopolitischen Zeiten aussehen kann. In einem Positionspapier hat der DGB dafür gewerkschaftliche Anforderungen formuliert.


Nach oben

Der DGB-Smart-O-Meter

DGB-Smart-O-Meter Startbild
DGB
Immer mehr Städte und Gemeinden wollen durch digitale Angebote effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner oder sozial inklusiver werden. Aber wie sind E-Scooterverleih per App, Chatbots für Verwaltungen oder smarte Verkehrslenkung aus gewerkschaftlicher Sicht zu bewerten? Der Smart-O-Meter des DGB soll dabei helfen, Smart City-Vorhaben besser einschätzen zu können.
weiterlesen …

DGB-TransfoMeter

Schriftzug Transfometer des Deutschen Gewerkschaftsbundes
DGB/conceptcafe/123rf.com
Damit der klimaneutrale Umbau unserer Wirtschaft und Gesellschaft gelingt, muss die Energiewende Fahrt aufnehmen. Städte und Kommunen treffen dafür wichtige Entscheidungen, die es gilt mitzugestalten. Doch was sind aus gewerkschaftlicher Sicht die zentralen Aspekte der kommunalen Energiewende? Der Transfometer der DGB-Region Kiel soll helfen, die regionale Energieversorgung vor Ort besser einzuschätzen.
weiterlesen …

Workshop-Reihe Digitale Plattformen

Mann (von hinten aufgenommen) mit Tablet- und Laptop-Computer
Colourbox.de
In immer mehr Branchen und gesellschaftlichen Bereichen gewinnen digitale Plattformen an Bedeutung. Sie treten formal nur als Online-Vermittler auf, entscheiden aber oft über Marktzutritt, Geschäfts- und Arbeitsbedingungen. In einer Workshop-Reihe wollen wir die Bedeutung digitaler Plattformen auf unterschiedliche Felder des Wirtschaftslebens diskutieren.
weiterlesen …

Newsletter abonnieren

Der Newsletter PERSPEKTIVEN informiert regelmäßig zu den Themen Struktur-, Industrie- und Dienstleistungspolitik. Hier können Sie PERSPEKTIVEN per E-Mail abonnieren. Auf der Seite finden SIe alle bisherigen Ausgaben zum Nachlesen.
weiterlesen …

Kontakt

DGB-Bundesvorstand

 

Abteilung Struktur-, Industrie- und Dienstleistungspolitik (SID)

 

Keithstraße 1

10787 Berlin

Telefax +49 30 24060-677

sid.bvv@dgb.de

Sekretariat

Ina Meyer zu Uptrup
Tel. +49 30 24060-726

Stefanie Pietrak
Tel. +49 30 24060-306

Antonia Reimer
Tel. +49 30 24060-104

AnsprechpartnerInnen

Frederik Moch
Abteilungsleiter
Tel.: +49 30 240 60 - 576
Fax: +49 30 240 60 - 677


Leon Krüger

Struktur- und Regionalpolitik /Klein- und Mittelbetriebe /Aufbau Ost
Tel.: +49 30 240 - 234
Fax: +49 30 240 60 - 677


Silvia Grigun

Handwerkspolitik
Tel.: +49 30 240 60 - 244
Fax: +49 30 240 60 - 677


Janosch Tillmann

Handwerkspolitik
Tel.: +49 30 240 60 - 309
Fax: +49 30 240 60 - 677


Dr. Ingmar Kumpmann

Dienstleistungspolitik
Tel.: +49 30 240 60 - 395
Fax: +49 30 240 60 - 677


Dr. Inge Lippert

Regionale Industriepolitik
Tel.: +49 30 240 60 - 278
Fax: +49 30 240 60 - 677


Jan Philipp Rohde

Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitspolitik
Tel.: +49 30 240 60 - 303
Fax: +49 30 240 60 - 677


Martin Stuber

Infrastruktur- und Mobilitätspolitik
Tel.: +49 30 24060 - 305
Fax: +49 30 24060 - 677


Felix Fleckenstein
Energiepolitik
Tel.: +49 (030) 240 60 - 351
Fax: +49 (030) 240 60 - 677

Aktuelles von DGB-Vorstand Stefan Körzell

#Ta­rif­wen­de: Jetz­t!
Infografik mit Kampagnenclaim "Eintreten für die Tarifwende" auf roten Untergrund mit weißen Pfeil, der leicht nach oben zeigt.
DGB
Immer weniger Menschen arbeiten mit Tarifvertrag. Die Tarifbindung sinkt. Dadurch haben Beschäftigte viele Nachteile: weniger Geld und weniger Sicherheit. Wir sagen dieser Entwicklung den Kampf an – zusammen mit unseren Gewerkschaften – und starten für dich und mit dir die Kampagne #Tarifwende!
weiterlesen …

Haus­halt 2025: Ge­stal­ten statt kür­zen!
Symbolbild mit verschiedenen, kreisförmig angeordneten Elementen vor grünem Hintergrund: Hand hält Erde, kleine Pflanzen etc.
DGB/pitinan/123rf.com
Wir brauchen einen Kurswechsel in der Haushaltspolitik! Als Partner in einem neuen sozial-ökologischen Bündnis blicken wir Gewerkschaften mit großer Sorge auf die Sparpolitik der Bundesregierung: "Die angekündigten Kürzungen bremsen die Wertschöpfung, gefährden zukunftsfähige Arbeitsplätze und treiben die gesellschaftliche Spaltung voran."
Zur Pressemeldung

Wech­sel in der Min­dest­lohn­kom­mis­si­on
Portaitfoto Guido Zeitler (Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Geststätten NGG)
Foto: www.ngg.net
Die Mindestlohnkommission bekommt ein neues Mitglied. Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), wurde heute von der Bundesregierung auf Vorschlag der Gewerkschaften ernannt. Zeitler folgt auf Robert Feiger, Vorsitzender der IG BAU, der die Kommission auf eigenen Wunsch verlässt. DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell ist auch weiterhin Teil der Kommission.
Zur Pressemeldung