Für Teile der Politik und viele Arbeitgeber gilt ein höheres Renten-Eintrittsalter immer noch als "Zauberformel" für die Herausforderungen des Rentensystems. Doch Prof. Gerhard Bäcker zeigt in einer Studie für den DGB: Das hätte deutliche negative Effekte für Arbeitnehmer und Rentner.
Die Studie des IAQ der Universität Duisburg-Essen zeigt, dass die meisten Menschen schon heute ein Renteneintrittsalter von 65 Jahren nicht in Arbeit und nicht aus einer Vollzeitstelle heraus erreichen.
Es gäbe zwar Spareffekten für die Rentenversicherung. Ihr aber stünden negative Effekte für Arbeitnehmer und Rentner gegenüber, die generell sozialpolitisch nicht vertretbar seien, beschreibt das Handelsblatt die Studienergebnisse.
"Erschwerend kommt hinzu", so Gerhard Bäcker im Handelsblatt, "dass vor allem gut qualifizierte Beschäftigte mit guten Einkommen Chancen haben, bis zum Schluss im Job zu bleiben. Beschäftigte mit geringerer Qualifikation seien dazu wegen ihres "Gesundheitszustandes und belastenden Arbeitsbedingungen" häufig nicht in der Lage. "Im Ergebnis kann es zu einer weiteren sozialen Polarisierung des Alters kommen", zitiert das Handelsblatt Bäcker. Heute schon bei der Altersversorgung benachteiligte Personengruppen würden im Alter zusätzlich abgehängt.